Neighbors 2: Sorority Rising USA 2016 – 93min.

Filmkritik

Und täglich grüsst die Schwesternschaft

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

"Alles neu macht der Mai" verspricht der Titel eines bekannten Volksliedes, mit dem die Macher von Bad Neighbors 2 wohl nicht vertraut sind. Fast exakt zwei Jahre nach der Nachbarschaftsschlacht zwischen einem jungen Ehepaar und feierwütigen Studenten kommt es nun zu einer Neuauflage, bei der die Prämisse des Vorgängers mit kleinen Abwandlungen übernommen wird. Statt einer Bruderschaft sind es jetzt College-Novizinnen, die richtig Party machen wollen. Ein grandioses Gag-Feuerwerk sollte man auch dieses Mal nicht erwarten. Etwas gelungener ist das Sequel aber schon.

Kelly Radner (Rose Byrne) und Ehemann Mac (Seth Rogen) haben sich in ihrem Familienleben eingerichtet. Ihre Tochter Stella lieben sie über alles. Und mittlerweile ist schon ein zweites Kind auf dem Weg. Grund genug, ihr jetziges Haus zu verlassen und ein größeres Domizil in der Vorstadt zu erwerben. Glücklicherweise findet sich für das alte Eigenheim schnell ein Käuferpaar, das das Objekt laut Maklervertrag allerdings während einer Frist von 30 Tagen jederzeit in Augenschein nehmen und gegebenenfalls von seinem Angebot zurücktreten darf. Ausgerechnet jetzt zieht die Neustudentin Shelby (Chloë Grace Moretz) mit ihren Freundinnen in das leer stehende Nachbaranwesen und gründet eine Schwesternschaft, der Partyhengst Teddy Sanders (Zac Efron), Kellys und Macs Widersacher aus Teil eins, mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein neuer Kleinkrieg braut sich zusammen.

In Bad Neighbors hatten die Radners nicht nur mit Teddys Studentenverbindung zu kämpfen, sondern auch mit der Frage, wie sie ihr Dasein als frischgebackene Eltern gestalten sollten. Weiterhin in den Tag hineinleben oder endlich Verantwortung übernehmen? Obwohl das Sequel die beiden nach wie vor chaotisch-sorglos darstellt, haben sie sich mit ihrer neuen Rolle besser arrangiert. Zotige Pointen und platter Brachialhumor – etwa in der Eröffnungsszene – gehören zwar immer noch zum Bauplan. Insgesamt wirkt Bad Neighbors 2 aber etwas erwachsener und reflektierter, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass sich das Ehepaar hier einer Gruppe weiblicher Verbindungsmitglieder stellen muss.

Wiederholt werden Themen wie Sexismus und Selbstbestimmung aufgegriffen und teilweise gelungen kommentiert. In diesem Rahmen spielt auch Zac Efron erstaunlich selbstironisch mit seinem Image als muskelbepackter Schönling. Und das Finale, das ein wenig zu brav daherkommt, unterstreicht den erfreulich unaufgeregten Umgang der Komödie mit ihren homosexuellen Figuren. Beim Handlungsverlauf gilt wie im Vorgänger: Erwartungen runterschrauben! Denn einmal mehr vertraut das Drehbuch auf alberne Zufälle und absurde Wendungen, die man keineswegs auf ihre Logik abklopfen darf.

19.02.2024

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Der erste Teil hat sich im Vergleich mehr wie ein richtiger Film angefühlt, in der Fortsetzung nun eilt der Plot etwas arg sprunghaft voran. Trotzdem hatte es noch genügend witzige Einfälle.


tuce

vor 7 Jahren

Es war immerhin besser als der erste Teil aber dennoch reicht es nicht für eine gute Kritik..


boeg14

vor 7 Jahren

Schlechtester Film den ich seit langem gesehen habe. Alles was einigermassen witzig ist, kommt schon im Trailer vor. Spart euch den Mist.


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