Robinson Crusoe Belgien, Frankreich 2016 – 90min.

Filmkritik

Was Robinson verschweigen wollte...

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Die Geschichte von Robinson Crusoe kennt jeder, aber ist das, was Daniel Defoe erzählte, auch wirklich das, was vorgefallen ist? Oder hat Robinson seine Erlebnisse ganz einfach geschönt bzw. aufregender gestaltet als sie waren? Das ist die Prämisse der belgisch-französischen Ko-Produktion Robinson Crusoe, die nicht den Menschen, sondern einen Papagei in den Mittelpunkt rückt.

Der Papagei Mac lebt mit seinen Freunden auf einer kleinen, einsamen Insel. Für sie alle ist es das Paradies, aber Mac mag nicht glauben, dass dies alles ist. Er ist sicher, dass es noch eine andere Welt jenseits des Wassers gibt. Und er soll Recht behalten. Denn Robinson strandet mit seinem getreuen Hund auf der kleinen Insel. Für die Insel-Tiere wirken die zwei wie Seemonster, aber Mac ist zu neugierig, als dass er den Neuankömmlingen nicht seine Aufwartung machen könnte. Doch mit den Gestrandeten ist auch eine andere Gefahr auf die Insel gekommen: räuberische Katzen.

Sie sind dann auch der Ersatz für die Kannibalen, mit denen Robinson Crusoe aneinandergeraten ist. Einen Ersatz für Freitag gibt es auch, nämlich Dienstag. So nennt Robinson den Papagei.

Der Fokus des Films liegt nicht auf der menschlichen Figur. Sie interagiert zwar in starkem Maße mit den Tieren, man folgt aber eigentlich diesen, da man sie auch verstehen kann. In dieser hübsch gemachten Produktion sprechen sie untereinander, was effektiv genutzt wird. Denn es hilft, ihre Sichtweise darzulegen. Für sie ist ihre Insel die ganze Welt. Die Begegnung mit der Erkenntnis, dass da draußen noch mehr ist, ist Teil des Konfliktpotenzials der Geschichte. Das wird natürlich auf kleiner Flamme geköchelt, denn unterm Strich soll Robinson Crusoe schon vor allem Unterhaltung für Kinder sein.

Die können sich auch an der bunt zusammengewürfelten Tierschar erfreuen, besonders dann, wenn es zum Finale hin richtig rasant wird und die Action mit allerhand Slapstick gewürzt wird. Begünstigt wird das alles auch durch die gelungene 3-D-Technik, die einmal mehr zeigt, dass unabhängige Animations-Projekte dem Zuschauer eher das geben, was er erwartet: Hier geht man nicht nur in die Tiefe, sondern vor allem auch nach vorn. Erst das ergibt ein wirklich plastisches Bild. Aber nicht nur das, als solches Gimmick eingesetzt, ist der Schauwert und das Spektakel dieser Technik auch sehr viel größer.

Robinson Crusoe ist eine sympathische Produktion, die die altbekannte Geschichte aus neuer Perspektive erzählt und dabei genügend differenziert, um Zuschauer jeder Altersgruppe zu unterhalten.

26.01.2016

3

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

oliver_gebert

vor 8 Jahren

Sehr schlecht und sehr langweilig
Total am Original dran vorbei
Unlustige Witze
Einfach nur zum Einschlafen


Mehr Filmkritiken

Civil War

Challengers - Rivalen

Kung Fu Panda 4

Back to Black