The Raid 2 Indonesien, USA 2014 – 148min.

Filmkritik

Kampfkunst im Kittchen

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Cop Rama muss im härtesten Knast der Stadt das Vertrauen eines Gangster-Sohnes gewinnen. The Raid 2 bietet neben imposanten Kampf-Choreographien und unmittelbarer Action eine intelligente Story.

Um sich und seine Familie vor brutalen Schlägern zu schützen, muss Polizist Rama (Iko Uwais) untertauchen und erfolgreich einen berüchtigten Mafia-Clan infiltrieren. Sein Weg führt ihn ins härteste Gefängnis Jakartas, wo er das Vertrauen von Gangster-Sohn Uco (Arifin Putra) für sich gewinnen und sich damit Zutritt zum ominösen Verbrecher-Syndikat von Unterweltboss Bangun (Tio Pakusodewo), Ucos Vater, verschaffen soll. Zwei Jahre dauert es, bis Rama entlassen wird, aber die harte Zeit im Knast hat sich gelohnt: Schnell erlangt er eine hohe Position in dem Gangster-Syndikat. Vorsicht ist jedoch geboten, droht Rama schließlich jederzeit aufzufliegen und damit das Leben seiner Frau und seines Sohnes zu gefährden.

Der Vorgänger The Raid von Regisseur Gareth Evans sorgte mit seinen brutalen aber herausragend choreographierten Kampf-Szenen vor zwei Jahren für Furore bei Kritik und Publikum. Der zweite Teil, erneut von Evans inszeniert, konnte sich nach seiner diesjährigen Premiere auf dem Sundance Film Festival über ein ähnlich gutes Presseecho freuen. Und das zurecht: Auch The Raid 2 lässt aufgrund der spektakulären Stunts und halsbrecherischen Fights kaum Zeit zum Verschnaufen. Im Gegensatz zum ersten Teil bietet The Raid 2 zudem eine weitaus komplexere, in Mafia-Kreisen angesiedelte Story, die dafür sorgt, dass der Film nicht nur für Kampfsport-Fans zu empfehlen ist.

Die Botschaft des Films wird schnell deutlich: Im Zentrum stehen wieder die gewagten, aufgrund des hohen Brutalitäts-Grades für zarte Gemüter nur schwer zu ertragenden Kampf- und Action-Szenen. Die hohe Qualität der Choreographie und die enorme Geschwindigkeit der dargebotenen Kämpfe versetzen dabei erneut in ungläubiges Staunen. Regisseur Evans serviert die Action in schnörkellosen, unmittelbaren Bildern. Allen voran Hauptdarsteller Iko Uwais, selbst ein Experte der im Film dargebotenen "Silat"-Kampfkunst, darf erneut sein ganzes Können aufbieten.

Ein Action-Highlight ist der minutenlange, Knochen splitternde und Körper zerfetzende Kampf im Innenhof des Knasts. Auf diejenigen Zuschauer, die die Unmittelbarkeit und Direktheit der Kämpfe vom ersten Teil nicht kennen, kann The Raid 2 durchaus verstörend wirken. Allen anderen wird erstklassiges, temporeiches Action-Kino der allerfeinsten Sorte geboten. Zudem tut es dem Film gut, diesmal über eine weitaus vielschichtigere Handlung zu verfügen. The Raid 2 zitiert dabei immer wieder Genre-Klassiker wie Goodfellas oder Infernal Affairs und macht den Film auch für Thriller- und Gangsterfilm-Fans empfehlenswert.

19.02.2024

4

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Kommentare

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dulik

vor 5 Jahren

Wie bereits der erste Teil überzeugt auch das Sequel mit beeindruckenden Kampfchoreographien und handgemachter Action. Im Vergleich zum Vorgänger ist hier etwas mehr Handlung vorhanden, diese ist aber stellenweise etwas zäh und der Film mit 2,5 Stunden auch etwas zu lang geraten. Obwohl die Stunts zwar tatsächlich auf höchstem Niveau sind, sind die Lobeshymnen wie beispielsweise "Der beste Actionfilm aller Zeiten" oder "Der Wow-Faktor ist nicht zu fassen", welche das Filmcover schmücken, etwas gar hochgegriffen.
7.5/10Mehr anzeigen


Barbarum

vor 9 Jahren

Im ersten Teil, meinte ich, hätte ich etwas Handlung vermisst. Jetzt hab ich hier aber so etwas wie eine Story und muss feststellen, dass wenn eine Story so ausgelutscht ist wie diese, man lieber etwas mehr Action zeigen sollte, als uninteressantes Geplapper. So oder so, der Film ist genauso unterhaltsam wie der erste Teil. Kamera, Schnitt und Choreografie erstklassig. Für alle Feinschmecker von R-Rated-Action ein Genuss.Mehr anzeigen


tuvock

vor 9 Jahren

Die Handlung ist wie gesagt einfach: Rama (Iko Uwais) ist ein junger und äußerst ehrgeiziger Beamter der Polizei von Jakarta. Als sein Bruder von einem Verbrechersyndikat ermordet wird und seine Familie von den Gangstern bedroht wird, lässt er sich ins Gefängnis einschleusen lassen. Sein Ziel ist die Kontaktaufnahme mit Uco (Arifin Putra), dem Sohn des Mafiabosses Bangun (Tio Pakusodewo).

Als die zu diesem Zweck angezettelte Schlägerei schief geht, kommt Rama tatsächlich für drei Jahre in den Knast. Mit seiner neuen Identität steigt er in der Hierarchie der Häftlinge schnell nach oben. Als er das Vertrauen Ucos gewinnt und nach zwei Jahren frei kommt, wird er vom Verbrechersyndikat tatsächlich aufgenommen. Hier wähnt sich Rama am Ziel seines Bestrebens: seinen Bruder rächen und seine Familie zu beschützen. Vor ihm liegt jedoch ein unerbittlicher Kampf um Leben und Tod.

Leider hat der Film auch viel zu viele Szenen die einfach so eingeflochten werden, das passt nicht. Ja man muss viel nachdenken, den Ansatz hat der Film gut gemacht, aber dauernd so viel negatives, brutales, auf Dauer muss ich sagen, mein das gefällt mir nicht und darum vergebe ich nur 60 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


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