Saphirblau Deutschland 2014 – 116min.

Filmkritik

Die Zeit heilt alle Wunden

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Der erste Teil der Verfilmung von Kerstin Giers "Edelstein"-Trilogie lockte nicht so viel Publikum wie erhofft und erwartet ins Kino. Zu bieder, zu altbacken, zu unaufgeregt war Rubinrot, und in mancherlei Hinsicht gilt dies auch für das Sequel, das aber trotz vorhersehbarer Handlung recht stimmig daherkommt – und in einer Szene sogar richtig überraschen kann.

Gwendolyn ist Trägerin des seltenen Zeitreise-Gens. Zusammen mit ihrem Freund Gideon steht sie in Diensten der Loge, einer Geheimorganisation, deren Anführer, der im 18. Jahrhundert lebende Graf von St. Germain, die Welt neu ordnen will. Alle gehen davon aus, dass es ein besserer Ort werden soll, aber zwei geflohene Zeitreisende sehen das anders. Sie glauben, dass der Graf die Macht über die Welt an sich reißen will. Gwendolyn ist der Schlüssel dazu, doch steht ihr Leben auf dem Spiel, sollten die Pläne des Grafs fruchten. Aber vielleicht können ihr zwei Verräter der Loge helfen, die ein besonderes Interesse an ihr haben.

Einige der Probleme des Vorgängers sind noch vorhanden; vor allem, dass deutsche Schauspieler Briten spielen, sorgt immer wieder für Irritationen. Immerhin gelingt es, die vornehmlich deutschen Drehorte nach London aussehen zu lassen. Die Schauspieler haben sich in ihren Rollen gefunden, und auch das Skript ist etwas würziger gestaltet. Hölzerne Dialoge reißen nur noch selten aus der Geschichte heraus.

Die bewegt sich auf bekanntem Terrain, inklusive einer Enthüllung in Hinblick auf die Beziehung der Verräter Lucy und Paul zur Heldin Gwendolyn, die wohl nur die jüngsten Zuschauer überraschen dürfte. Die Liebelei zwischen den beiden Hauptfiguren, die im ersten Teil eher behauptet, denn fühlbar erschien, hat hier nun deutlich mehr Pfiff.

Saphirblau ist auf die Zielgruppe ausgelegt, für Teenager und junge Erwachsene wird jedoch konfektionierte, den üblichen Mustern folgende romantische Abenteuerkost geboten, die das Versprechen des Vorgängers einlöst: Tiefer in die Geschichte einzusteigen, größer zu erzählen, ein bisschen mehr zu wagen. Und für die älteren Zuschauer gibt es eine musikalische Überraschung, die so unerwartet wie erfreulich ist. Hier spielt der Film mit den Erwartungen, ist frech und frisch. Darauf kann man aufbauen.

16.07.2014

3

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Kommentare

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anastasiar

vor 9 Jahren

der 2. Teil (Fortsetzung von RubinRot) ist schön. habe ihn in deutschland gesehen


manuela s.

vor 9 Jahren

Kostüme und der Soundtrack sind super. Auch die Handlung ist besser als die des ersten Filmes.
Der Film ist, schon wie zuvor bei Rubinrot, nicht ganz nach der Buchvorlage gedreht worden, aber alle wichtigen Stellen sind vorhanden. Alles in allem ein sehr gelungener Film.


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