RoboCop USA 2014 – 121min.

Filmkritik

Halb Mensch, halb Maschine

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

In den USA der Zukunft wird ein Polizist in einen Super-Cyborg verwandelt, der das Verbrechen bekämpfen soll. Das Remake des Kultfilms RoboCop erweist sich dank der herausragenden Effekte und des gut harmonierenden Casts als überdurchschnittlicher, ausgewogener Science-Fiction-Film mit politischer Botschaft.

Detroit, 2028: Den Polizisten Alex Murphy (Joel Kinnaman) belasten die stetig zunehmenden Verbrechen in seiner Heimat schwer. Doch der Cop glaubt an das Gute und ist sicher, die Kriminalität früher oder später besiegen zu können. Eines Tages wird Murphy Opfer eines Anschlags, bei dem er lebensgefährlich verletzt wird. Dies kommt dem Megakonzern OmniCorp gerade recht: Der Wissenschaftler Dr. Dennett Norton (Gary Oldman) verwandelt Alex auf Anweisung von OmniCorp in den Prototypen eines neuen Überpolizisten, genannt RoboCop. Doch der Super-Polizist entdeckt bald seine menschlichen Funken.

RoboCop ist das Remake des gleichnamigen Science-Fiction-Actionfilms von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1987. Verhoeven schuf einen unverwüstlichen Meilenstein des Genres, der auch aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellungen für Furore sorgte. Tropa de Elite-Regisseur José Padilha zieht bei seiner zeitgemäßen Neuverfilmung die Gewaltschraube nicht ganz so stark an. Stattdessen legt er mehr Wert auf eine ausbalancierte Mischung aus brillanten CGI-Effekten und politischer Botschaft.

Gleich vorweg: Fans des legendären Originals aus den 80er-Jahren müssen sich auf einen Film einstellen, der seinen Schwerpunkt nicht auf die knallharten, kompromisslosen Actionszenen und Gewaltdarstellungen legt. Dies heißt nicht, dass das Remake ohne furiose Action- und Kampfsequenzen auskommen muss, diese Elemente sind nur weniger drastisch in ihrer Darstellung und werden über die komplette Laufzeit gleichmäßiger gestreut. Zudem konzentriert sich Padilha in seinem Hollywood-Debüt auf die visuellen Effekte und die subversive politische Botschaft.

Erschien Verhoevens düsterer Blick in die Zukunft damals noch als relativ utopisch und weit entfernt, kommen die im Remake dargestellten Gefahren alles andere als unrealistisch und versponnen daher. Im Gegenteil: Padilhas Vision einer zukünftigen Gesellschaft erscheint wissenschaftlich längst vorstellbar. Er verlagert Inhalte und Themen wie "Überwachung", "Technisierung" oder auch "Drohnenkrieg" in das Jahr 2028 und denkt diese Bedrohungen konsequent weiter. RoboCop kommt 2014 zudem fast vollständig ohne die satirischen Elemente des Vorgängers aus. Stattdessen bietet er einen überzeugenden, namhaften Cast, in dem vor allem Joel Kinnaman als recht schaffender Super-Polizist und Michael Keaton als gewissenloser Konzernchef überzeugen.

28.02.2017

4

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Durchaus gelungen. Verglichen mit dem Original finde ich die Story sogar fesselnder, dafür in jeder anderen Hinsicht zahmer und logischerweise auch bei Weitem nicht mehr so bahnbrechend.

Zuletzt geändert vor 6 Jahren


Patrick

vor 9 Jahren

Ein Action-Kracher der uns für fast 2 Stunden an den Stuhl fesselt, und der zeitweise auch wie ein Gameclip daher kommt. Michael Keaton der für seine Rolle in Birdman (mehr Infos auf dieser Seite) Oscar Nominiert ist, überzeugt auch in diesem Film.


Nolito9

vor 10 Jahren

Effekte ganz geil gemacht. Story ist okey. Deswegen 3 Sterne. Diesen Film muss man nicht gesehen haben.


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