CH.FILM

Die Liebe ist das perfekte Verbrechen Frankreich, Schweiz 2013 – 111min.

Filmkritik

Der Kater lässt das Mausen nicht

Filmkritik: Eduard Ulrich

Ein Dozent für französische Literatur schleppt immer wieder attraktive Studentinnen ab. Ein solches amouröses Rendezvous endet anscheinend desaströs. Seine Studentin jedenfalls ist und bleibt verschwunden. Bald kümmern sich Polizei, Stiefmutter und Dekan um den Fall und treiben den weiterhin seinen Neigungen frönenden Dozenten in die Enge. Das mit Verve inszenierte Werk unterhält mit schwarzem Humor und dem augenzwinkernden Spiel mit Genre-Elementen.

Was genau an jenem Abend geschah, den Marc, Dozent an der Uni Lausanne, mit seiner begabten Studentin Barbara verbrachte, weiß niemand genau. Barbara ist verschwunden, Marc war mindestens betrunken, wenn nicht sogar zugedröhnt, seine Schwester, mit der er ein abgelegenes Chalet bewohnt, will sich nicht konkret äußern und weitere Zeugen gibt es nicht. Marc ist ca. 45 Jahre alt und pflegt seit langem Kurzbeziehungen zu seinen Studentinnen, aber einen derartigen Fall hat er noch nicht erlebt.

Bald stehen die Polizei und Barbaras ebenfalls attraktive Stiefmutter vor seiner Tür, und auch der Dekan setzt ihm die Pistole auf die Brust. Marc spielt den freundlichen Unschuldigen, kann aber seiner Neigung zum schwachen Geschlecht sogar unter dem zunehmenden Druck der Untersuchung nicht widerstehen, so dass er seine Situation noch verkompliziert. Parallel dazu erhöhen sich auch die Spannungen in der Beziehung der beiden Geschwister, die sich beide den Anschein geben wollen, sie interessierten sich nicht für die Beziehungen des anderen, ihre latente Eifersucht dabei aber nur schwer verbergen können.

Der vom Regie- und Drehbuchautoren-Duo Arnaud und Jean-Marie Larrieu flüssig inszenierte Streifen nach einem Roman von Philippe Djan punktet mit der Besetzung und ihrem lustvollen Spiel - allen voran Mathieu Amalric als Marc. Karin Viard als seine Schwester scheint mit der Rolle nicht ganz warm geworden zu sein, die geschwisterliche Attraktion ist mehr inszenatorische Behauptung als erfüllte Umsetzung, Funken springen da keine über. Maïwenn als Barbaras Stiefmutter bringt das erotische Element dagegen auch darstellerisch überzeugend ein.

Amüsant ist das Spiel mit Krimi- und Komödienelementen, man spürt öfters förmlich das Augenzwinkern von Regie und Personal. Verve und Leichtigkeit der Inszenierung, der schwarze Humor, die Winterlandschaft und die Einsamkeit in den Szenen, die nicht in Lausanne spielen, das Spiel mit Genre-Elementen und das Augenzwinkern erinnern an Poupoupidou: nichts Großes, aber unerhaltsam, witzig und gut gemacht.

15.07.2014

3

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Kommentare

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boris

vor 9 Jahren

Langatmig, bin fast eingeschlafen... Am Ende ist mir nur der Satz auf der Zigaretten packli eingefallen: "FUMER TUE" - sehr passend:)...


kairi

vor 9 Jahren

schade, um die zwei Stunden...


Bright_Eyes

vor 9 Jahren

sehr guter, langsamer Film mit sehr guten Darstellern und schönen Bildern


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