Buddy Deutschland 2013 – 94min.

Filmkritik

Gefallener Engel

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Michael Bully Herwig soll als trotteliger Schutzengel Buddy einen egozentrischen Lebemann läutern. Da ist großes Chaos angesagt, für echte Lacher sorgt es jedoch selten. Dazu gesellen sich eine bemüht wirkende Love-Story und ein unübersichtlicher Genre-Mix.

Eddie (Alexander Fehling) führt ein Leben auf der Überholspur. Er fährt die dicksten Autos, hat viel Geld und stets die schönsten Frauen an seiner Seite. Durch sein exzessives Partyleben verliert Eddie aber immer mehr das millionenschwere Brause-Imperium aus den Augen, das er von seinem Vater geerbt hat. Die Umsätze befinden sich im Sinkflug. Doch eines Tages erscheint ihm der schrullige Schutzengel Buddy (Bully). Zu dumm, dass nur Eddie ihn sehen und als einziger mit ihm sprechen kann. Schon bald halten ihn seine Mitmenschen für komplett verrückt. Das Chaos ist perfekt, als Buddy versucht, Eddie mit der hübschen Altenpflegerin Lisa zu verkuppeln.

Mit seinem leicht verdaulichen neuen Film, für den Bully auch das Drehbuch beisteuerte und als Produzent fungierte, zielt der Münchener nach seinen ernsten Rollen in Hotel Lux und Zettl wieder auf das große Publikum. Doch Buddy ist kein zweiter Schuh des Manitu: Die Handvoll wirklich guter Gags und die starken Darsteller haben gegen die abgenutzte Story des Films keine Chance, der unter dem Strich nur einen unausgewogenen Mix unterschiedlicher Genres darstellt.

Nach den anspruchsvollen Rollen der vergangenen Jahre, setzt Bully wieder auf die Massentauglichkeit und den hohen Slapstick-Anteil früherer Filme. Nur selten hat Buddy jedoch die ganz großen Lacher auf seiner Seite. Wirklich witzige Momente, etwa wenn Buddy als Karel-Gott-Verschnitt versucht, Eddie den letzten Nerv zu rauben, bleiben die Ausnahme. Das mag auch daran liegen, dass Buddy eine Story erzählt, die nun nicht gerade neu ist und schon weitaus gelungener umgesetzt wurde - etwa Harvey mit James Stewart).

Dazu garniert Bully seinen Film mit reichlich Action, Fantasy sowie viel Gefühl und Herzschmerz. Letzteres erreicht er durch die etwas konstruiert wirkende Lovestory zwischen Eddie und Lisa. Bully klappert unzählige Genres ab, verliert sich in dem Wust aus Komödie, Drama, Action und Buddy-Movie jedoch völlig. Positiv: Der blendend aufgelegte Cast. Mit viel Charme und Esprit gibt Alexander Fehling den naiven, reichen Lebemann, während die verspielte Mina Tander als bodenständige, alleinerziehende Mutter die Sympathien auf ihrer Seite hat. In kurzen Cameo-Auftritten geben sich zudem Rick Kavanian, Olli Dittrich und Sky du Mont die Ehre.

23.12.2013

2

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Kommentare

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Mikelking

vor 9 Jahren

Hat mit der Serie (die schlecht war) überhaupt nichts gemeinsam. Der Film ist sehr voraussehbar und klischeehaft.


virtale

vor 10 Jahren

Durchschnittliche Kost.


Benjamin.Barnett

vor 10 Jahren

Das ist cool


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