Transformers - Die Rache USA 2009 – 151min.

Filmkritik

Wo Blechberge sich erheben

Filmkritik: Marius Gartmann

Shia LaBeouf und seine Blechkumpanen retten erneut die Welt: Krawallspezialist Michael Bay treibt das Popcorn-Kino auf die Spitze und vergisst dabei das Wesentliche.

Ein paar Jahre ist's her, als Sam Witwicky (Shia LaBeouf) herausfand, dass sein schrottreifer Chevrolet Camaro in Tat und Wahrheit ein ausserirdischer Roboter namens Bumblebee ist, um dann mit dessen Freunden - den Autobots - die Menschheit und das Universum vor den bösen Decepticons zu retten. Jetzt steht Sam vor dem Eintritt ins College und muss sich von Eltern und Freundin Mikaela (Megan Fox) verabschieden. Doch kaum hat er sich an das ganz normale Studentenleben gewöhnt, setzen die totgeglaubten Decepticons zum Gegenangriff an.

Regisseur Michael Bay, die Personifizierung des actionlastigen Popcorn-Kinos, bringt zum zweiten Mal die Spielzeuge der Firma Hasbro auf die ganz grosse Leinwand. Was beim ersten Teil noch überraschend gut funktionierte, scheitert beim Nachfolger grandios. War man beim ersten Teil noch genügend geblendet vom Feuerwerk der Tricktechnik, langweilt hier der inflationär eingesetzte "Ah und Oh"-Effekt nur noch. Ratlos ob all der sinnentleerten Gigantomanie, beginnt sich der geneigte Kinogänger zu fragen, wo denn zwischen all den Feuerstürmen und dem sich in den Himmel türmendem Metall noch so etwas wie eine Story zu finden ist. Schon klar: Sommer-Blockbuster zeichneten sich noch nie durch fein gezeichnete Charaktere oder eine besonders raffinierte Story aus. Aber Dekonstruktivist Bay vernachlässigt hier sogar die grundlegende Komponente des Unterhaltungskinos: die Unterhaltung.

So sind auch die beim Vorgänger durchaus vorhandene Situationskomik und die feinen Anflüge von Dialogwitz plumpem Slapstick und Humor auf dem Niveau von kopulierenden Hunden und bekifften Müttern gewichen. Daneben wähnt man sich über grosse Teile des Films in einem Rekrutierungsvideo für die US-Army. Und auch die darbende Autoindustrie darf nochmals ihre Pickups, Muscle-Cars und - so viel Zeitgeist muss sein - Kleinwagen in altem Glanze präsentieren.

An dieser ganzen Misere ändert auch die angeblich "sexiest Woman in the World" nichts. Megan Fox schaut zweieinhalb Stunden so angestrengt lasziv in die Kameras, dass es auch den nur halbwegs aus der Pubertät entlassenen Mann höchstens peinlich berührt. Dass trotz ihres übersexualisierten Auftritts die Szenen mit ihrem Filmpartner Shia LaBeouf amerikanisch keusch bleiben, verwundert nicht weiter. Das gehört genauso zur Doppelmoral des Bay'schen Kommerzkinos wie die Tatsache, dass trotz der permanenten Ballerei im Film der Zuschauer nie mit dem Tode konfrontiert wird.

17.02.2024

2

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

dulik

vor 6 Jahren

Auch der 2. Teil der Transformers-Reihe, schafft es vorwiegend mit seiner wuchtigen Action und den bombastischen Effekten zu überzeugen. Die Geschichte ist weitgehend spannend und dank den vielen Wendungen auch nicht vorhersehbar. Allerdings hat die Story fast zu viele solcher Wendungen und dadurch wirken die 2,5 Stunden etwas gar lang. Insgesamt aber ein durchaus guter Actionfilm.
7/10Mehr anzeigen


master86

vor 12 Jahren

episch...


movie world filip

vor 12 Jahren

okay film mit starke special effects... turturro habe ich leider schon in bessere rollen gesehen


Mehr Filmkritiken

Civil War

Kung Fu Panda 4

Back to Black

Godzilla x Kong: The New Empire