Fast & Furious - Neues Modell. Originalteile. USA 2009 – 99min.

Filmkritik

Männer, Mädchen und Motoren

Walter Gasperi
Filmkritik: Walter Gasperi

Nach acht Jahren steigt Vin Diesel als Dom Toretto wieder in getunte Boliden und trifft im Kampf gegen einen Drogenboss auch wieder auf den von Paul Walker gespielten FBI-Agenten Brian O'Conner. Beste Ausgangslage nicht nur für spektakuläre Autoverfolgungen, sondern auch für ein beiläufiges Buddy-Movie.

So stumpfsinnig der deutsche Titel "Fast & Furious - Neues Modell. Originalteile." auch klingen mag, er sagt doch einiges über den vierten Film der Serie aus. Nach zwei wenig erfolgreichen Abstechern nach Miami ("2 Fast 2 Furious") und Tokio ("The Fast and the Furious: Tokyo Drift") kehrt man nicht nur nach L.A. und an die kalifornisch-mexikanische Grenze zurück, sondern holte mit Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster und Michelle Rodriguez auch wieder die ursprüngliche Besetzung - oder eben die Originalteile - ins Boot.

Spektakulär ist schon die Eröffnungssequenz, in der Dom Toretto (Vin Diesel) und sein Team einen Tanklastwagen überfallen, der auf einem einsamen Highway durch die öde Wüste der Dominikanischen Republik donnert. Wie der ganze Film ist diese Szene pure, sinnfreie Oberfläche, aber in ihrer Abgespecktheit und der Reduktion auf reine physische Action sowie in ihrer Übersichtlichkeit auch schon der Höhepunkt.

Der Mord an seiner Freundin Letty (Michelle Rodriguez) wird Dom bald nach L.A. führen, wo er mit dem FBI-Agenten Brian O'Conner (Paul Walker) einem alten Bekannten aus dem ersten Teil der Filmreihe wieder begegnet. Um an den Täter zu kommen, versuchen sich beide ins Fahrerteam eines Drogenbarons einzuschleusen, denn Dom will private Rache üben, O'Conner den Verbrecher dingfest machen.Ein nicht unsympathisches Buddy-Movie entwickelt sich so ganz nebenbei durch die ambivalente Beziehung zwischen Dom und O'Conner. Im Mittelpunkt stehen aber doch eindeutig die getunten Boliden und spektakuläre Rennen durch die Downtown von L.A. oder ein verzweigtes Tunnelnetz an der mexikanisch-amerikanischen Grenze.

Und zwischen den heulenden Motoren, dem Druck aufs Gaspedal und quietschenden Reifen, wobei man den Gummi fast zu riechen glaubt, streut Regisseur Justin Lin immer wieder Parties ein, auf denen sich leicht bekleidete junge Frauen tummeln. Kritisieren kann man dabei freilich, dass im voyeuristischen Blick der Kamera auf Formen und Rundungen die schnittigen Rennwagen und Frauen zu austauschbaren Objekten werden. Aber kann man einen Film dafür kritisieren, dass er nicht mehr ist, als er sein will, nämlich ebenso cooles wie pures Oberflächenkino für ein vor allem männliches Publikum.

20.06.2012

3

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Kommentare

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attac

vor 12 Jahren

Autos, Muskeln, Titten - ein solches Drehbuch scheint für große Erfolge an den Kinokassen nach wie vor zu reichen.


huettel

vor 12 Jahren

hammer.


Jasy92

vor 12 Jahren

Super Film, super Schauspieler...


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