Meine Frau, die Spartaner und ich USA 2008 – 84min.

Filmkritik

Klamauk zum Gähnen

Filmkritik: Alexis Amitrigala

Es gibt Filme, die wollen nur eins: lustig sein um jeden Preis. Zu dieser Gattung gehört "Meet the Spartans", die neuste Schöpfung des Regie-Teams Jason Friedberg und Aaron Seltzer ("Scary Movie", "Date Movie"). Diesmal nimmt sich das Duo für ihren humoristischen Feldzug das Speer- und Sandalen-Epos "300" vor und zieht dabei alles durch den Kakao, was die Vorlage und die aktuelle Pop- und Trashkultur zu bieten hat. Dumm nur, dass es dabei nicht viel zu Lachen gibt.

König Leonidas von Sparta empfängt die Aufforderung, sich der Herrschaft von König Xerxes aus Persien zu unterwerfen. Leonidas tötet darauf den Gesandten und eine Reihe weiterer Widersacher (u.a. Britney Spears und etliche Figuren aus "American Idol" und "America's Next Topmodel"). Zur Hymne "I will Survive" tanzen der König und sein Heer von 13 Soldaten dann der schicksalhaften Schlacht bei den Thermophylen entgegen. Dabei begegnen sie dem verräterischen Monster Paris Hilton, erledigen den Ghostrider, müssen König Xerxes' Nipplegate mitansehen, Streetdance-Battles mit persischen Elitetruppen bestehen, Ghettokids mit Wortgefechten besiegen und schliesslich Xerxes in Transformer-Montur entgegentreten. Der Film endet wie vom Orakel prophezeit mit Tod und verderben. Soviel zur chaotischen und reichlich belanglosen Handlung.

Laut den Machern versteht sicht "Meet the Spartans" als Parodie auf den stilisierten Epos "300". Eine Parodie baut in der Regel darauf, eine Person oder ein Thema verzerrt darzustellen und daraus humoristisches Kapital zu schlagen. Das Machwerk von Friedberg und Seltzer allerdings erschöpft sich lediglich darin, eine Unzahl Zitate aus der Pop- und Trashkultur mit Fäkalhumor zu verwursten, um diese derart ziellos und pointenfrei aneinanderzureihen, dass jeglicher Humor in der Beliebigkeit versumpft.

Das Casting des Films mag dem Genre dienlich sein, hilft aber nicht über das dürftige Drehbuch und die dumpfe Charaktergestaltung hinweg: Sean Maguire überzeugt als König Leonidas vor allem durch grosse Muskelpakete und dem Gehirnvolumen eines Brotpuddings, Carmen Elektras schauspielerische Herausforderung besteht darin, als Königin Gorgo das Klischee der blonden und dauergeilen Männerfantasie zu bedienen. Alle anderen Filmrollen sind vernachlässigbar, da unwichtig. Eine gute Figur (in jeder Hinsicht) macht einzig Ken Davitian als fettleibiger König Xerxes. Einschlägig bekannt aus "Borat", verkörpert er - charmant und politisch höchst inkorrekt - ein Prachtbild des orientalischen Despoten, der wortreich und in akzentfreiem Borat-Englisch Einzeiler von sich gibt wie: "Ergebt Euch oder ich verarbeite Euch zu Kebab!" Lustig, nicht?

08.02.2017

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Kommentare

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alohagirl1978

vor 12 Jahren

Klar ist die Handlung nur doof, aber das weiss man ja schon im vornherein. Ich finde aber, man/bzw. FRAU kann sich aber trotzdem amüsieren - ob den schönen Bodies... Smileeee...:))


ferdy85

vor 15 Jahren

Einfach nur noch dumm! Hat mit einem Film wie Scary Movie 1 der ja noch richtig witzig war nichts mehr zu tun... Schade!


seunglee

vor 15 Jahren

Billig gemacht, einfach nur grottig!


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