Interview

Harrison Ford: «Auf dem Set gab es nur einen Chef, und das war Steven.»

Interview: Portmann Media

Der Indy-Darsteller geniesst die Atmosphäre in Cannes.

Harrison Ford: «Auf dem Set gab es nur einen Chef, und das war Steven.»

Q: Harrison, ich freue mich sehr, Sie hier in Cannes zu sehen. Es war eine sehr beeindruckende Premiere von «Indiana Jones 4». Die Fans sind ja richtig ausgeflippt. Ich denke, es war der richtige Ort, um den Film vorzustellen, nicht wahr?A: Ja, ich denke schon. In Cannes werden Filme in all ihren Variationen zelebriert. Ich war sehr erfreut, so herzlich empfangen zu werden. Es ist immer eine Freude, hier zu sein, es herrscht hier eine wunderbare Atmosphäre.Q: Ich habe den Film gestern im Beisein von vielen Fans gesehen. Mir ist aufgefallen, mit wie grosser Vorfreude die Fans den Film erwartet haben. Wie war es für Sie persönlich, wieder in die Rolle von Indiana Jones zu schlüpfen?A: Nun, es war grossartig, dass ich die Möglichkeit hatte, einen weiteren Film dieser Art zu machen. Sie präsentieren die sehr rare Form der puren Unterhaltung, voll von wundervoller Filmkunst und dem ganzen Erzählgeschick von Steven Spielberg. Dieser Film wurde nur zum Vergnügen der Zuschauer gemacht, was nicht alle unsere Filme zum Ziel hatten. Einen reinen Unterhaltungsfilm zu machen, war eine tolle Gelegenheit. Q: Die Stunts sind toll choreografiert. Wachten Sie am Morgen jeweils mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf und dachten «Toll, heute werde ich von einer Klippe springen!»?A: Ich freute mich jeden Tag auf die Arbeit. Steven hatte sein Team dabei, mit denen er bei seinen letzten sieben bis zehn Filmen gearbeitet hat. Sie sind die besten der Welt. Da weiss man, dass der Tag sehr gut durchorganisiert ist und man eine gute Zeit in einer wundervollen Atmosphäre haben wird. Wir wollten einfach immer gute Arbeit leisten.Q: Das Publikum liebt die Figur Indiana Jones, weil man sich ihm in gewissem Sinne auch als normale Person verbunden fühlt und er einen inspiriert. Geniessen Sie das?A: Nun, einer der einzigartigen Aspekte an Indiana Jones ist, dass die Geschichte und der Kontext sehr vertraut sind. Er hat aber mehr zu bieten als nur diese Actionsequenzen. Es ist eine sehr interessante Fabrikation, die alle Dinge zusammenhält. Es wurde auch viel Wert auf den Aufbau und den emotionalen Teil dieser Figur gelegt. Ich denke, das macht schon etwas aus und das macht das Ganze zu einem fesselnden Erlebnis für das Publikum. Es ist wirklich mehr da, als nur der physische Stoff. Die Serie wurde so fortgesetzt, um erfolgreich zu sein.Q: Sie sind ein grosser Star. Wie wichtig ist es für Sie, Schauspieler um sich zu haben, die ihren Job ebenfalls verstehen?A: Es gibt niemanden, der eine Besetzung so zusammenfügt, wie Steven. Er gab mir die Chance, mit den besten Schauspielern der Welt zusammenzuarbeiten. Cate Blanchett spielt eigentlich eine sehr zarte Person, die sich aber trotzdem ein tolles Duell mit Indy liefert und ihn in Schurkereien verwickelt. Shia LaBeouf ist ein fantastischer und wundervoller Schauspieler. Es war ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten. Karen Allen ist zurückgekommen, das originale Girl aus dem ersten Film. Das brachte eine wesentliche Emotionalität in die Geschichte. Es war toll, mit all diesen Schauspielern zu arbeiten. Es hat wirklich Spass gemacht. Q: Die letzte Frage betrifft George Lucas und Steven Spielberg. Sie sind alte Freunde und kennen einander sehr gut. Macht es das einfacher, zusammenzuarbeiten oder kann man so niemanden mehr als Chef akzeptieren?A: (lacht) Es gab nur einen Chef und das war Steven. Wenn wir auf dem Set sind, muss er auch der Chef sein. Er ist aber ein Chef, der auf eine gute Zusammenarbeit zählt. Er und ich haben eine sehr gute Beziehung zueinander und können uns vertrauen. Wir geben uns gegenseitig sehr viel. Es ist also immer ein Genuss, mit Steven zu arbeiten.

21. Mai 2008

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