Freche Mädchen Deutschland 2008 – 95min.

Filmkritik

Die Blüten junger Frauenschatten

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Nach den "Wilden Hühnern" und den "Wilden Kerlen" nun der dritte Teenie-Reigen über allzu selbstbewußte Girls: Her mit den kleinen netten Jungs, heißt hier die Devise. Die Komödie ist exakt auf pubertierende Mädchen zugeschneidert.

Wir erinnern uns: Die Pubertät ist in einem Alter, in dem viel passiert und noch passieren muß, in dem sich die Dinge überschlagen - vor allem die eigenen Hormone, weil alles so voller neuer respektloser Reize ist. Es ist aber auch das Alter der beruflichen Perspektivlosigkeit, verbunden mit der unheilbar gesunden Bewunderung für ausflippende Hollywood-Partytussen, gefahrvolle Götzen, die sich in dickmachende Superburger verbeißen, oder "Vorbilder", die sich in Castingshows vor einem Millionenpublikum im Fernsehen zum Affen machen. In mittäglichen TV-Shows rätseln da 14-jährige Mütter, wer von den letzten sieben Lovern wohl der richtige Vater des zweiten Kindes sei. In "Freche Mädchen" ist es deutlich niveauvoller: Selbstbewusste Girlies bangen um Mathe und Männer. Was Truffaut einst bei seinen kleinen Engländerinnen und ihrer erste Liebe beobachtete, wird hier im besten Sinne normalisiert.

Mila (Emilia Schüle), Hanna (Selina Shirin Müller) und Kati (Henriette Nagel) sind beste Freundinnen und treffen sich zu Krisengipfeln im Friseursalon von Milas chaotischer Mutter (Anke Engelke). Neben dem Schulstress pflegen sie ihre ersten Kontake - via SMS natürlich. Hanna ist in Branko (Ben Unterkofler) verschossen, und Kati verguckt sich in ihren Cousin. Mila hat niemand an den Fersen, findet aber Markus (Jonathan Beck) nur ganz süß. Als noch der obercoole Brian (Uwe Ochsenknecht-Sprößling Wilson Gonzales) auftaucht, versteigt sich Kati in den smarten Bubi. Die Krönung: Milas Mama wird vom Referendar schwanger. Infantile Achterbahnfahrten pur: Heimliches Knutschen und feuchtes Händchenhalten ist Pflicht, Liebeskummer wird zur Kür.

Dieses kassenträchtige Thema entfachte auch die Vorlage und Mädchenbuchreihe namens "Freche Mädchen - freche Bücher!", deren Exemplare in 22 Sprachen übersetzt und weltweit über sieben Millionen Mal gekauft wurden. Die erste Leinwandadaption schrieb hier Drehbuchautor und Produzent Ulrich Limmer, der auch schon "Der Räuber Hotzenplotz" erfolgreich verfilmte. Die rund 950'000 Euro teure Kinoklamotte basiert auf den literarischen Ergüssen von Bianka Minte-König. Sie wendet sich in erster Linie an weibliche Teenager ab 12 Jahren. Die frivol gehaltenen "Freche Mädchen"-Bücher setzen sich mit typischen Problemchen weiblicher Jugendlicher auseinander, wenn es beispielsweise um die erste Liebe oder den ersten Kuss geht. Vor vierzig Jahren hieß es "Petting statt Pershing", heute eben "Hysterie statt Hirn". Freche Mädchen wissen heuer alles über Tokio Hotel. Man sollte es aber vermeiden, sie nach der japanischen Hauptstadt zu fragen.

07.06.2011

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Kommentare

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naeggel93

vor 15 Jahren

ich finde, der film ist sehr gut, genau so wie die Bücher, die es gibt von "freche mädchen, freche bücher"!
es ist sehr lustig und unterhaltsam!
Bravoo!


Gelöschter Nutzer

vor 15 Jahren

dieser film ist ein wahres meisterwerk!! ich habe schon lange nicht mehr ein so guter film gesehen!! und auch wenn man ihnn3 mal schaut er wird nicht langweilig: D


unihoc7

vor 15 Jahren

Der Film ist gelungen.
Es dreht sich um Mädchen, Jungs und die erste Liebe.
Ein Film genau für Teenager.


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