Transformers USA 2007 – 143min.

Filmkritik

Viel Krach und tolle Effekte

Filmkritik: Jürg Tschirren

Böse Roboter, gute Roboter und mitten drin Shia LaBoeuf, dem plötzlich das Auto fehlt: Michael Bay macht mit "Transformers" aus einer Spielzeuglinie einen Film. Und dies gelingt ihm, wie gewohnt: Mit viel Krach und tollen Effekten.

Eigentlich geht es in "Transformers" um Folgendes: Um eine hoch technologisierte Supermacht, die in das Terrain einer rückständigen Spezies eindringt. Gut, hier sind die Eindringlinge riesenhafte Roboter, und das Schlachtfeld heisst Erde. Aber Regisseur Michael Bay macht es einem allein mit der Wahl der Schauplätze leicht, Verbindungen zum US-amerikanischen Auslands-Engagement zu ziehen. Zum Beispiel in den Wüstenszenen zu Beginn, wo es aussieht wie bei Talibans ums Eck.

Man darf sich aber zu Recht fragen, ob das Spiel mit bewussten und unterbewussten Kriegsängsten so gewollt ist. Denn um Politik geht es dem Regisseur höchstens im Subtext. Weit wichtiger sind die üblichen Zutaten eines Bay-Movies. Und die heissen immer noch: Zack, Bumm, Special Effects. Genau das - also Action-Szenen, Explosionen und computeranimierte Riesenroboter - bietet "Transformers" zur Genüge und in Luxusausführung: Wenn hier Gebäude in die Luft fliegen oder riesige Trucks sich in noch riesigere Roboter verwandeln, vergisst man schnell die ganze Tricktechnik dahinter und ergibt sich blossem Staunen. Perfekt inszeniertes Überwältigungskino halt.

Die Story in aller Kürze: Zwei Gruppen von formwandelnden Robotern treffen sich auf der Erde - die bösen Decepticons und die guten Autobots. Erstere kommen, um zu vernichten. Die zweiten wollen die Menschheit beschützen. Das merkt etwa Sam Witwicky (Shia LaBeouf), dessen Camaro sich als Autobot mit Namen Bumblebee entpuppt. Klingt hanebüchen? Der Film basiert auf einer Spielzeuglinie von Hasbro, die in den 80er Jahren populär war. Noch mehr aus dieser Vorgabe herauszuholen, wäre wohl kaum möglich gewesen.

Was man auch nicht erwarten sollte: Eine komplex erzählte Geschichte, gut ausgearbeitete Charaktere oder einen bleibenden Eindruck. Michael Bay erweist sich einmal mehr als Meister des Moments. Er reiht eine furiose Action-Szene an die nächste, und 20 Minuten nach Filmende kann man sich an keine mehr erinnern. Insofern nur konsequent, denn so wie ein Bay-Film in sich funktioniert, verhält es sich auch mit dem Gesamtwerk von Mr. Sommerblockbuster: Seine Filme kommen mit grossen Getöse ins Kino, spielen da ihre Produktionskosten plus einen schönen Mehrwert ein und verschwinden danach in Vergessenheit. Oder wann haben Sie zum letzten Mal an "Pearl Harbor" gedacht?

31.05.2021

4

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Hochwertiger und unterhaltsamer Actionfilm, der auch mit viel Humor überzeugen kann.
Trotz vieler unsinniger Dialoge, vermag es "Transformers" einem dennoch stets bei Laune zu halten.
Popcorn-Kino wie es sein sollte.
7/10


Barbarum

vor 8 Jahren

Als jemand der früher auch die Zeichentrickserie gern gesehen hat, fand ich den ersten Teil der Realverfilmung durchaus gelungen und unterhaltsam. Danach ging es mit der Filmreihe allerdings erschreckend rapide bergab. Den unterirdischen zweiten Teil hab ich mir noch in der vollen Länge angetan, bei Teil Nummer drei musste ich nach etwa 20 Minuten abbrechen, um keine Folgeschäden davonzutragen. Mir graut schon jetzt vor noch weiteren Fortsetzungen.Mehr anzeigen


Maratonna

vor 9 Jahren

Pure Zeit- und Stromverschwendung. Was für ein Leerlauf. Da ist jede Bildstörung im TV spannender und geistreicher. Nicht nachvollziehbar, was an diesem Film auch nur ansatzweise sehenswert sein sollte. Vom Unterhaltsungswert ganz zu schweigen. Völlige Verblödung garantiert.


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