Resident Evil: Extinction Australien, Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, USA 2007 – 95min.

Filmkritik

Das Model und die Zombies

Filmkritik: Steven Marriott

Regisseur und Drehbuchautor Paul W.S. Anderson lässt seine Ehefrau Milla Jovovich erneut gegen die vereinten Zombiehorden antreten. Ursprünglich als eine Verfilmung der populären Videospielreihe gedacht, hat "Resident Evil" mittlerweile fast gar nichts mehr mit dem digitalen Vorbild gemeinsam.

2002 liess Regisseur Paul W.S. Anderson die mit dem T-Virus infizierten Zombies auf das Forschungslabor der "Umbrella Corporation" los, 2005 durften die hirnlosen Menschenfresser dann eine ganze Stadt überrennen. Konsequenterweise setzen die Zombies ihren Siegeszug im dritten Teil fort und breiten sich nun über den gesamten Erdball aus. Nicht nur die Menschheit wird dadurch fast ausgerottet, auch die Pflanzenwelt und das Klima haben darunter zu leiden, was dazu führt, dass sich unsere Erde in einen unwirtlichen Wüstenplaneten verwandelt. Wie die Zombies und das T-Virus den verfrühten Klimawandel herbeigeführt haben, bleibt ein Geheimnis, was allerdings nicht weiter tragisch ist, denn "Resident Evil" war noch nie für seine clevere Storyline bekannt.

Während die Videospielserie mit dem jüngsten Teil "Resident Evil 4" auf verstörende Horror- und Gruselmomente setzt, ist "Resident Evil: Extinction" einmal mehr ein Action-Film mit einigen Horroreffekten. Alice (Milla Jovovich) kämpft sich erst alleine und später mit einem Konvoi von Überlebenden in Schulbussen und Hummer-Fahrzeugen im Schlepptau, durch die staubigen Landstriche Nevadas, und schickt untote Menschen, Krähen und Hunde ins Jenseits. Figuren wie Carlos Oliveira (Oded Fehr) aus "Resident Evil 2" oder Betty (Ashanti) sind dabei nur Beigemüse, denn gezeigt sein will vor allem Milla Jovovich, wie sie in ihren Cordura-Strapsen und mit wehendem Mantel Krummdolche in Zombieköpfe versenkt. Daran gibt es auch nichts auszusetzen, denn Milla scheint besser trainiert zu sein als auch schon, und muss nicht allzu viele Sätze von sich geben.

Der Rest ist eine Mischung aus "Mad Max", "Waterworld" und klassischen Zombiefilmen, was theoretisch ganz interessant klingt, in der Praxis aber an der uninspirierten Umsetzung scheitert. Etwas weniger Hochglanz, dafür mehr Dreck hätte "Extinction" nicht geschadet. Die Verschiebung des Settings von "Raccoon City" in die Wüste Nevadas bewahrt die Serie aber trotzdem vor einem verfrühten Ende durch mangelnde Innovation.

Wer unterhaltsames Popcorn-Kino mag, ist mit "Extinction" gut bedient. Auch Fans der Serie werden insofern auf ihre Kosten kommen, als man mehr über Alice und die Umbrella Corporation erfährt. Übrigens deutet das Ende (Achtung: Spoiler) im "Umbrella"-Labor auf eine Fortsetzung hin.

02.01.2008

3

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Kommentare

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ilshad

vor 13 Jahren

Die Action ist gut, die Specialeffects sind nett. Positiv ist hervorzuheben, dass die Fähigkeiten der Hauptperson nicht übermässig zum Einsatz kamen. Das hat den Film "glaubwürdiger" erscheinen lassen. Gefallen hat mir auch das grafische Setting des Films. Die Szenen der Umbrella Corporation waren stets in dunklen, kühlen Farben und leicht technisch angehaucht. Die Mitarbeiter waren stets in Uniform oder Anzügen, was diszipliniert, streng und stoisch wirkte. Zudem wurde das Logo der Firma dezent aber offensichtlich genug um es zu sehen eingestreut.
Das Setting der Flüchtlinge und ihrer Umgebung war hingegen in hellen, warmen Farben gehalten. Die Klamotten waren abwechslungsreich und zweckdienlich.

Allerdings gibt es auch einige Mängel. Die Story ist hauchdünn, die Dialoge zum Teil einfach nur dämlich "sorry, ich habe jetzt keine Zeit! " (lag zum Teil vielleicht auch an der deutschen Synchronisierung), die Maske war für ein Endzeitszenario zu perfekt (die Damen waren immer hübsch geschminkt und dann mit ein wenig Dreck bespritzt) und der "Endkampf" mal wieder zu kurz. Zudem war ich erstaunt darüber wieviele Zombies in einen einfachen Cargo-Container passen... vielleicht waren es ja ultrabewegliche Schlangenzombies aus Asien, wer weiss?

Insgesamt nettes Action-Popcorn-Kino aber nicht mehr.Mehr anzeigen


moviestar1

vor 16 Jahren

meistens viel schlechter ist, als alle vorangegangenen Teile, ist dieser ein Meisterwerk an Specialeffects und Spannung!


realsilverstar

vor 16 Jahren

Also, mir hat der Film gefallen! Klare Handlung, viel Action und nichts ist übertrieben!

Auch wenn ich es schade fand, dass Alice ihre besonderen Fähigkeiten nicht mehr zum Einsatz gebracht hat, finde ich, dass es nicht zu viel und nicht zu wenig war. Wäre ja schliesslich langweilig gewesen, wenn Alice alle Zombies einfach mit ihren Fähigkeiten bekämpft hätte!

Das Ende kann man eigentlich auf zwei Arten sehen:

1. Es ist klar eine vorraussicht auf Teil 4.

2. Es ist das definitive Ende und es wird keine weiteren Teile geben. Wieso? Ganz einfach: Die Holografie hat ja gesagt, dass sie (das Holografiemädchen) Alice helfe, weil sie das Gegenmittel sei. Der Computer hat jetzt gedacht, dass Alice ein Antiserum herstelle, aber Alice hat das auf ihre Weise interpretiert und erstellt eine Alicearmee.
Aber auf jedenfall ist eines klar: Der Virus hat gegen diese Alicearmee keine Chance und es ist deswegen auch klar, dass der Virus und alle, die verseucht sind, aussterben werden, weil Alice sozusagen den Planeten überrent!
Demzufolge ist ein Teil 4 nicht nötig. Das wäre in dem Falle sozusagen ein definitives Ende zum selber ausdenken.

Ich würde mich auf jedenfall auf einen Teil 4 freuen, weil es da dann sehr viel Action geben wird, aber mal im Ernst: Ist es wirklich sooo interessant zuzusehen, wie eine Armee von ca. 1'000'000 Alices gegen den Virus vorgeht? Ich meine, jeder weiss ja, wie das ausgeht!

Aber trotzdem, ein Klasse Film! Hat sich auf jedenfall gelohnt!Mehr anzeigen


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