National Treasure - Das Vermächtnis des geheimen Buches USA 2007 – 124min.

Filmkritik

Ein Film wie eine Achterbahn

Bruno Zweifel
Filmkritik: Bruno Zweifel

Nicolas Cage ist auf der Suche nach einer Stadt aus Gold. Klingt dämlich? Ist es auch. Aber Regisseur Jon Turteltaub hat das wenigstens so rasant inszeniert, dass niemand zu sehr über Sinn und Zweck von "National Treasure: Book of Secrets" ins Nachdenken kommt.

Es gibt Filme, die basieren auf Tatsachen. Man nennt sie "Dokumentarfilme". Dann gibt es Filme, die haben eine Achterbahnfahrt in Disney World zum Vorbild. Zum Beispiel "Pirates of the Caribbean". Und es schliesslich gibt's Disney-Filme, die könnten selbst leicht zur Achterbahn werden. Solche Filme heissen "National Treasure" und Nicholas Cage spielt darin die Hauptrolle. Sie zeichnen sich aus durch die schnellstmögliche Abfolge haarsträubender Action-Szenen und ein Minimum an Glaubwürdigkeit.

Vor drei Jahren gab Cage zum ersten mal den Renegaten-Archäologen Ben Gates. Im ersten Teil von "National Treasure" wanderte er alle historisch relevanten Stellen der USA ab und suchte nach einem legendären Goldschatz der Freimaurer. Das war ein sehr kurzweiliges Vergnügen und wer im Kino Notizen nahm, lernte nebenbei genug über Amerikas Geschichte, um bei "Wer wird Millionär" die erste Runde zu bestehen.

Jetzt ist Gates zurück. "National Treasure: Book of Secrets" heisst das Sequel und sein Motto ist "klotzen, nicht kleckern". Ein popeliger Goldschatz langt längst nicht mehr, es muss schon eine ganze Stadt aus Gold sein. Und weil sich die Suche danach wohl nur mit preisgekrönten Schauspielern fachgerecht inszenieren lässt, spielen neben Cage noch Jon Voight und Helen Mirren mit - alle drei sind Oscar-Gewinner. Dazu in Nebenrollen: Gestandene Charakterdarsteller wie Ed Harris und Harvey Keitel.

Schon der Pressetext gibt offen zu: "Book of Secrets" ist eine recht hanebüchene Angelegenheit. Ein mysteriöses Geheimbuch der US-Präsidenten dient als McGuffin um Gates und Co. von Washington D.C. über Paris, London und Süddakota von einem Abenteuer ins nächste zu führen. Meist inszeniert Regisseur Jon Turteltaub die wilde Jagd rasant genug, um den Zuschauer vom Nachdenken abzuhalten. In den wenigen ruhigen Szenen ist der Ärger über das inkohärente Spektakel dafür um so grösser. Selbst ein Verschwörungs-Vehikel wie "The Da Vinci Code" gerät daneben zur intellektuellen Grosstat.

Trotzdem: Wer seinen Realitätssinn an der Kinokasse abgibt, darf sich auf zwei heitere Stunden freuen. Zur Ablenkung taugt das zumindest solange, bis am 22. Mai in "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" endlich der einzig wahre Abenteurer und Grabräuber zurück ins Kino findet.

12.09.2012

3

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

für diese leute die indiana jones vermissen, nicht genau das gleiche, aber okay ersatz


Patrick

vor 13 Jahren

Schnitzel-jagt.
Pralles Popcornkino, schnell und witzig!
Die ominöse Seite 47 des geheimen Buches, die in Teil. 2 vorkommt soll der Aufhänger für eine in 2011 geplante Fortsetzung sein.


zwergzwak

vor 15 Jahren

Kommentar überflüssig..


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