Interview

Hugh Jackman: «Ich will dem Publikum nicht etwas vorgaukeln, sondern es überzeugen, dass ich wirklich die Person bin, die ich gerade spiele.»

Interview: Portmann Media

Seht her und staunet! Der frischgebackene Zauberer greift in seine Trickkiste und lässt eine Kugel verschwinden.

Hugh Jackman: «Ich will dem Publikum nicht etwas vorgaukeln, sondern es überzeugen, dass ich wirklich die Person bin, die ich gerade spiele.»

Q: Hallo Hugh, es ist mir ein Vergnügen, Sie zu sehen. Wir sind hier in London um über «The Prestige» zu sprechen. Es ist ein sehr interessanter Film und alles ist einfach nicht so, wie es scheint. Das liebe ich an diesem Film. Sind Sie damit einverstanden?A: Absolut. In der Magie dreht sich alles um Illusionen. Das funktioniert auf vielen verschiedenen Ebenen. Manche Menschen sind nicht so, wie sie scheinen und manche andere Dinge auch nicht. Es gibt schlechte Persönlichkeiten und es dreht sich viel um Obsessionen und Ambitionen der einzelnen Leute. Man sieht auch, wie Dinge oder Situationen plötzlich gefährlich werden können. Q: Früher waren Zauberer die Unterhalter, heute sind es Schauspieler. Kann man das von der Arbeitsweise her vergleichen? A: Nun, ich weiss nicht, ob man Schauspieler wirklich so genau vergleichen kann. Ich will dem Publikum nicht etwas vorgaukeln, sondern es überzeugen, dass ich wirklich die Person bin, die ich gerade spiele. Bei Magiern ist das ein wenig anders. Im Film sieht man auch sehr gut, wie frustrierend es zum Teil sein kann, ein Zauberer zu sein. Die Frau von Christian Bales Figur will unbedingt seine Tricks erfahren, aber er verrät sie ihr nicht. Er kann es ihr einfach nicht erzählen. Q: Die Welt der Magie ist – insbesondere in diesen Zeiten – sehr geheimnisvoll. War es schwierig, etwas darüber in Erfahrung zu bringen und gute Dokumentationen zu bekommen?A: Diese Zeit ist sehr gut dokumentiert, denn es ist die Ära des grossen Houdini. Damals waren Magier die Spitze der Unterhaltung. Jedem ging es darum, die Nummer eins zu sein und es wurde sehr viel darüber geschrieben. Die Leute waren fasziniert davon, wenn sie nachlesen konnten, wie einzelne Tricks funktionierten. Houdini hatte beispielsweise einen Trick, wo er einen Elefanten auf der Bühne verschwinden liess. Man hat 30 Jahre dafür gebraucht, um herauszufinden, wie er das getan hat. Q: Ich habe gehört, sie hätten auch selbst einige Tricks auf Lager... Welche sind das?A: Ich kann Geld verschwinden lassen. Können Sie mir etwas geben? (lacht) Nein, ich zeige Ihnen jetzt einen Trick mit einer Kugel, den ich für den Film gelernt habe.

8. Januar 2007

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