The Omen USA 2006 – 108min.

Filmkritik

Satansbrut

Filmkritik: Jürg Tschirren

Da hilft der beste Kinderpsychologe nichts: Wenn Damien, seines Zeichens Sohn des Satans, seine Trotzphase kriegt, rollen Köpfe. "The Omen" ist die Wiederverfilmung eines Okkult-Thrillers, für die es ausser einer kalendarischen Kuriosität eigentlich keine Notwendigkeit gab.

Unter all den Remakes und Sequels, die uns das Kino in diesem Jahr beschert, darf sich "The Omen" immerhin mit einem triftigen Anlass für seine Neuauflage brüsten: Der Film wird weltweit am 6.6.06 uraufgeführt; drei Sechsen im Datum - einen passenderen Veröffentlichungstermin für einen Okkult-Thriller gibt es kaum (zumal am 6.6.6 vor und nach Christus die Filmindustrie noch in den Kinderschuhen steckte). Zumindest der Preis für die am besten geführte Agenda ist den Produzenten an der nächsten Oscar-Verleihung zu gönnen.

Einen besseren Grund für die Neuauflage als die diabolische Trippel-Sechs im Titel lässt sich auf die Schnelle jedenfalls nicht ausdenken. "The Omen" von 1976 verbreitete zwar durchaus Schauerstimmung, reichte aber kaum an die Klasse des drei Jahre älteren "The Exorcist" heran. Zu viel an der Story um den Buben Damien, Sohn des Satans, kannte man aus anderen Filmen dieser Art. Wenn also schon das Original an mangelnder Originalität litt, hat es sein Remake wohl umso schwerer.

Zumal an der Geschichte wenig verändert wurde (für das Script war wie schon vor 30 Jahren David Seltzer alleinverantwortlich): Der amerikanische Diplomat Robert Thorn adoptiert nach dem Tod seines neugeborenen Sohnes ein Baby - ahnungslos, dass es sich bei dem Jungen namens Damien um den Sprössling des Teufels handelt. Bald häufen sich die unheimlichen Vorfälle: Damiens Kindermädchen begeht Selbstmord, Tiere geraten in Anwesenheit des Buben in Panik, Mia Farrow hat einen Gastauftritt. Thorne wird gespielt von Liev Schreiber. Der mag ein guter Schauspieler sein, Gregory Peck aus dem Original-"Omen" kann er nicht das Wasser reichen. Und Seamus Davey-Fitzpatrick, den wir als Damien sehen, mag ein kleiner Junge sein, wirklich furchterregend ist er nicht. Schlimmer aber: Die unheimliche Spannung, die den ersten Film durchzog, fehlt der Neuauflage gänzlich.

Immerhin gibt es einen Trend zu notieren: Als die Priester in "The Omen" dem Papst das Kommen des Antichristen ankündigen, tun sie das mithilfe einer schön gestalteten Power Point-Präsentation. Genau wie Ian McKellen in "The Da Vinci Code", als er der verdutzten Audrey Tautou die Gralsgeschichte näher brachte. Man kann annehmen, dass elektronische Hilfsmittel wie Power Point im Alltag von Filmproduzenten eine bedeutende Rolle spielen, etwa wenn sie Buchadaptionen und Neuverfilmungen am Reissbrett planen.

19.02.2021

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

von alle horrorfilmen gibt es ein wiederverfilming, von texas chainchaw massacre bis the hitcher, auch mit die parate stroy Omen versucht man nochmal geld zu verdienen, für die jungend die das original nicht geschaut hast okay, sonst etwas weniger okay


jimmyjazz

vor 17 Jahren

Dieser Film gehört sicherlich mit zum schlechtesten, was die Kinolandschaft im Jahr 2006 abgeliefert hat. Üble und unpassende Darsteller, kaum Schockeffeckte, langweilige Inzenierung. Wenn man sich schon an einem Remake versucht, so bitte doch mit etwas mehr Einfallsreichtum, anstatt beinahe das Original (welches um Längen spannender ist) gänzlich zu kopieren, ohne jedoch einen großen Spannungsaufbau zu erreichen. Fazit: Lieber das Original ansehen als den wohl schlechtesten Film des Jahres 2006!!!Mehr anzeigen


skatergirl87

vor 17 Jahren

der film war okay. ich schaue relativ häufig horrorfilme und habe schon fast jeden horrorfilm, den es gibt gesehen. ich versprach mir viel von "das omen". aber meiner meinung nach hätte man noch "krässere" szenen machen können. hauptsächlich verschrak ich wegen der lauten musik und nicht wegen der szene selber. das finde ich bei einem horrorfilm schade. die szene und die atmosphäre muss einen "packen", und nicht die hintergrundmusik.Mehr anzeigen


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