Fauteuils d'orchestre Frankreich 2006 – 105min.

Filmkritik

Tour de Fettnäpfchen

Filmkritik: Eduard Ulrich

Ein Pariser Bistro mit seiner Aushilfskellnerin verbindet drei Geschichten um Figuren aus dem Kunst-Milieu: Ein Konzertpianist mit Selbstzweifeln, eine Schauspielerin im Spagat zwischen Geld und Kunst sowie ein todkranker Kunstsammler bieten Stoff für Scherz und Schmerz ohne Herz.

Die Mittzwanzigerin Jessica (Cécile de France) findet endlich einen Job als Aushilfskellnerin in einem Pariser Bistro, welches in der Nähe von Theater-, Konzert- und Kunstauktionssälen liegt. Da es keine anderen Verpflegungsmöglichkeiten im näheren Umkreis gibt, wie der Gerant verschmitzt erklärt, ist die Personage der umliegenden Kunstbetriebe gezwungen, ihre kulinarischen Bedürfnisse hier zu stillen. Symptomatisch für den Film ist das Auftreten Jessicas: Die hat zwar vom Kellnern genauso wenig Ahnung wie von anderen bezahlten Tätigkeiten, behauptet bei der im Stakkato einleitend gezeigten Jobsuche aber immer wieder, in ihrem Leben nie etwas anderes getan zu haben - egal, um welchen Job es sich gerade handelt. Das kauft ihr denn auch niemand ab, so dass sie im Bistro nur auf Grund einer Notlage angestellt wird.

Genauso geht es dem Publikum, dem in ein paar wenigen Szenen der Ernst des Lebens unter die Nase gerieben wird, was dem Film wohl Tiefgang verleihen soll. Leider erweckt das aber in Kombination mit den bis übers Biegen hinaus konstruierten Handlungssträngen den Eindruck, dass mehr als Unterhaltung geboten wird, obwohl gute Unterhaltung doch schon viel wäre. Die steckt in den witzigen Dialogen und wird nicht durch fehlerhafte Details geschmälert, woran man sieht, dass sich Regisseurin Danièle Thompson bestens in diesem Milieu auskennt, das von exaltierten oder von Zweifeln geplagten Künstlern und Kunstliebhabern geprägt wird. Die unerfahrene Jessica tritt in manches Fettnäpfchen, lernt dadurch aber Berühmtheiten und Kunstverrückten kennen, die genauso wie gewöhnliche Leute mit Beziehungsproblemen zu kämpfen haben, nach Geld und Anerkennung streben sowie von Neid, Intrigen und menschlichen Unzulänglichkeiten geplagt werden. Die hohe Zahl an parallel geführten Geschichten erlaubt es allerdings nicht, Mitgefühl zu entwickeln.

Die prominente Besetzung schöpft ihr Potential nicht aus, sondern spielt manchmal etwas schematisch. Jessica verkörpert dabei eine zentrale Nebenrolle, die weder Einfluss auf andere ausübt, noch sich selbst entwickelt. Genauso folgenlos bleibt der Film fürs Publikum, wenn man von guter Laune absieht, die er zweifellos verströmt.

15.02.2024

3

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Kommentare

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tuvock

vor 17 Jahren

Handlung und Gedanken über den Film:

Klar das der Film so heißt, denn es ist ein 95 Min. langer Konzertfilm, wo es dauern darum geht das irgendwer irgendein Problem löst, und der Mensch ist ein Neurotiker, dann irgendwas vom Theater, irgendwas von einem Regisseur aus Amerika, ein Theaterstück, etwas Shakespeare, der Rest ist „ Before Sunset“ dann dazu ein bisschen „ Jet Lag oder wo die Liebe hinfliegt“ wo es auch um langweilige Liebe geht, oder einschläfernd wie der Französische Film „ Haus der Lüste“., oder hat der Film gar 100 Minuten gedauert? Keine Ahnung, ich habe von dem Film nicht viel mit bekommen. Im Original heißt er Fauteuils d´ orchestre, und das klingt wie Orchestersessel.

Cecile de France spielt JESSICA. Die lebt wie alle in Paris, arbeitet als Kellnerin in einem Lokal an der Rue Montaigne, oder war es eine Avenue? Egal, beide sind lange und aus Beton. Jedenfalls es ist ein Bistro. Also so was wie ein teurer Mac Donald in Frankreich. Daneben ist ein Theater wo sie manchmal vorbeischaut, ein Auktionshaus das sie interessiert, und ein Konzertsaal, JESSICA mag moderne Musik doch ein bisschen. In dem hat sie sich mal verirrt, nicht in einem Instrument, sondern im Haus, in dem Konzertsaal.

Mit CATHERINE VERSEN freundet sie sich in Gedanken an. Die Alte will Schauspielerin werden, in der Zwischenzeit ist ein Bild für 3, 9 Millionen Euro verkauft worden über Telefon, und JESSICA will unbedingt mit CATHERINE Kontakt aufnehmen, denn sie spielt in einer TV Serie, a la „ Reich und Schön“ auf französisch.

Eines Tages lernt CATHERINE den US – Regisseur BRIAN SOBINSKI kennen (Sydney Pollack spielt ihn), der den Film „ Taxi Driver“ machte, natürlich nur in diesem Film hier. In der Geschichte aber, es ist so ne Art langweiligere Version von „ Magnolia“ spielt auch JEAN-FRANÇOIS LEFORT mit, der ist ein Pianist und selber ein gefeierter Star, verspielt sich selten und will immer der beste sein.

Dann spielt noch JACQUES GRUMBERG mit, der will seinen ganzen Kunstdreck verkaufen, keine Kaffeemaschinen, so Typen die aus Frankreich sind, so Renoir Typen oder so, der JACQUES Typ hat so Bilder und die will er los werden, er hat nämlich ne Junge Geliebte, und ja JACQUES hat einen Sohn der die junge Geliebte kennen lernt, die er aber nicht mag, und er ist traurig das Vater nicht mit ihm redet die junge geile Tussi aber vögelt, ja klar, die hat ja auch mehr Brustoberweite, und wegen dem Angebot zum Verkaufen, doch er zieht es dann zurück, warum habe ich vergessen, aber dafür habe ich mir gemerkt, das SOBINSKI die CATHERINE für einen Film will, genau davon hat die Möchtegern Soap Opera Schauspielerin immer geträumt.

JESSICA hat eine Oma. Madame ROUX, die ist eine Luxuskuh, und mit der hat sie auch Troubles, denn JESSICA ist natürlich wie Amelie im Film und braucht keinen Luxus, aber nur wie soll man einer 80 Jährigen Dame das ausreden? Nun die Oma macht es einfach, die arbeitet als Klofrau oder Putzfrau, ist eh dasselbe, in einem 5 Sterne Hotel. Die Oma ist aber nicht dement, sie ist eine Träumerin. Die Enkelin liebt aber Ihre Oma. Ihre Eltern sind tot, vom Hebammenkurs flog sie raus wegen versuchter Vergewaltigung, den Typen hat sie die Eier poliert und nun ja ist sie Kellnerin und träumt selber von allen Leuten die sie traf, was sie machten, und wie sie darinnen in dem Job wäre.

CLAUDIE ein Typ von der Gosse, so ein gut gesitteter trifft sie auch, der ist nett, und verliebt sich in Sie. Ob wohl JESSICA auch zusagt?



Ein bisschen Meinung von mir und Infos über den Film:

Ja das erfährt man im Film wenn man nicht einschläft. Meine Alte hat was von Komödientragödie gefaselt und hat sich mit dem Film an mir gerächt für die unzähligen blöden Horror, Action und Eastern Filme im Kino die sie nicht mehr sehen will, ja wie Frauen halt sind, geben alles und wollen auf einmal das der Mann auch was macht für sie, Frechheit, blöde Emanzipation, dumme Marmorkuchenwerbung.

Catherine spielt die Rolle als hysterische Kuh recht nett, sie ist ja auch irgendwie so eine, ne richtige Pariserin halt, und ja der Pianist Typ spielt ja auch gut. Der hat mir gefallen denn der war ohne Starallüren, sein Wunsch nach dem Spielen vor Leuten die nicht so reich sind ja das war ne nette Idee, aber er war halt nicht so spannend wie ich es mir erwartet habe.

Kamera, Technik, ja ganz nett, Musik, eben so Chanson, die mag ich nicht, der Film der war meiner Meinung nach langweilig. Jessica gefiel mir ganz gut, die schrullige, lebensechte, nette nicht fragende und akzeptierende Art, die ist echt süß die alte, und sie ist zerbrechlich, ja ein kleines Goldstück, deswegen bekommt der Film auch ein paar Punkte mehr, den Rest vom Film, ja da bin ich eingeschlafen. Einen Film zu sehen 100 Minuten oder so, wo man sieht wie eine Frau viele Dinge und Leute erlebt, wie sie mit dem umgeht, ja das ist anspruchsvoll, aber das ist nicht so mein Ding.

Meine Alte hat gemeint, Kunst, Komödie und Kritik, das alles in einem Film, aber ich sah davon nichts und ich bin ehrlich enttäuscht, denn so ein Abend im Kino kann oft rausgeschmissenes Geld sein, schade das da kein Zombiefilm gelaufen ist. Wie gesagt, das ganze ist eher ein anspruchsvoller Film für Frauen, die kapieren so einen Film, wir Männer sind doch eher AK 47 bezogen.

48 von 100Mehr anzeigen


themarque

vor 17 Jahren

ein leichter, unterhaltsamer, toller film


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