Kingsman: The Golden Circle Grossbritannien, USA 2017 – 141min.

Filmkritik

Agenten bündeln ihre Kräfte

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Nach dem Erfolg der lässig-actionreichen Agentenkomödie Kingsman: The Secret Service kehrt Kick-Ass-Regisseur Matthew Vaughn mit einer launigen Fortsetzung zurück, die allerhand Hollywood-Prominenz zu bieten hat, den abgedrehten Witz des Vorgängers aber nicht ganz erreicht.

Nachdem der einstige Kleinkriminelle Eggsy (Taron Egerton) am Ende des ersten Teils die Welt vor den Zerstörungsplänen eines verrückten Internetmoguls retten konnte, zählt der ehemalige Rekrut inzwischen unter dem Decknamen Galahad zu den vollwertigen Mitgliedern des regierungsunabhängigen Geheimdienstes Kingsman, der sich hinter den Türen eines noblen Londoner Herrenausstatters verbirgt. Als die Hauptquartiere der Organisation bei einer Anschlagsserie zerstört werden und fast alle Agenten sterben, macht sich der junge Mann gemeinsam mit dem ebenfalls Überlebenden Merlin (Mark Strong) in die Vereinigten Staaten auf, wo das Gespann Bekanntschaft mit der amerikanischen Spionagegesellschaft Statesman macht und überraschend dem totgeglaubten Weggefährten Harry Hart (Colin Firth) begegnet, der ursprünglich den Namen Galahad trug. Mithilfe der US-Kollegen nehmen die verbliebenen Kingsmen den Kampf gegen die skrupellose Drogenbaronin Poppy (Julianne Moore) auf, die hinter den Attentaten steckt.

Während die Comic-Adaption Kingsman: The Secret Service durch ihren spielerischen Umgang mit den Codes und Konventionen des Agentenfilms zu einem erstaunlich witzigen Meta-Abenteuer avancierte, fällt der Humor im Nachfolger weniger genrebezüglich aus. Pointen konstruiert der zweite Teil vor allem aus der Gegenüberstellung von britischen und amerikanischen Eigenheiten, wobei eine der lustigsten Szenen Eggsys Abendessen mit den Eltern seiner Lebensgefährtin Tilde (Hanna Alström) ist, die dem schwedischen Königshaus entstammt.

Wie schon beim letzten Mal lassen Vaughn und Drehbuchautorin Jane Goldman (Die Frau in Schwarz) Logik und erzählerische Ansprüche außen vor und konzentrieren sich stattdessen auf einen absurden Verschwörungsplot, der von stilisierten Actionszenen samt amüsanten Geheimdienst-Gadgets zusammengehalten wird. Einige Stunts und Choreografien haben es wirklich in sich. An den anarchischen Ideenreichtum des Vorgängers reicht Kapitel zwei allerdings nicht durchgängig heran. Herrlich exzentrisch präsentiert sich die Antagonistin, die Oscar-Preisträgerin Julianne Moore als häufig lächelnde, aber erbarmungslose 50er-Jahre-Nostalgikerin spielt. Die prominent besetzten Statesman-Agenten hätten rückblickend etwas mehr Leinwandzeit verdient gehabt. Haften bleibt dafür jedoch der durchgeknallte Gastauftritt eines berühmten Musikers, der als er selbst zu Poppys Geisel wird.

19.09.2017

3

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Kommentare

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Taz

vor 3 Jahren

Haha, durchgeknalltes Sequel, das mit der Inbezugnahme der Amis nochmals einen Schritt in die richtige Richtung macht. Spassig, spektakulär und natürlich grenzenlos übertrieben. Aber die Stars sind sichtlich mit Freude an der Sache. Sehr zum Gefallen des Zuschauers.


patty_ufo

vor 6 Jahren

Klasse Film! Wer was anderes behauptet hat keine Ahnung von Filme!


booster23

vor 6 Jahren

Einfallslos, primitiv, geschmacklos, eigentlich das absolute gegenteil von dem was der Film sein sollte. Die Geschichte ist dermassen einfallslos , das man er kaum bis zum Ende durchhält. einfach nur miserabel. Den besten auftritt hat ein wunderschöner Jaguar E-Type. Aber ansonsten absolut sinn freies Gequatsche.Mehr anzeigen


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