Ghost in the Shell USA 2017 – 106min.

Filmkritik

Ein Film auf der Suche nach seiner Seele

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Scarlett Johansson als futuristischer Cyborg in Rupert Sanders' mehrheitstauglicher Adaption eines beliebten Manga Klassikers.

Als in der nicht allzu fernen Zukunft der Hacker Kuze (Michael Pitt) die Mitarbeiter der Firma Hanka Robotics in New Port City ermordet, wird die kybernetische Agentin Major (Scarlett Johansson), halb Mensch – halb Roboter, ins Feld geschickt. Diese Mission ist für Major jedoch weitaus mehr ist als nur der nächste Job.

Mamoru Oshiis animierte Version von Ghost in the Shell war in den 90er-Jahren einer der ersten japanischen Animes, der auch bei einem westlichen Publikum Anklang fand. Regisseur Rupert Sanders (Snow White and the Huntsman) hat ein visuelles Spektakel auf die Leinwand gebracht, das sich stark an Oshiis Bildsprache anlehnt, in erster Linie wohl zur Besänftigung der eingefleischten Fans. Diese haben an Scarlett Johanssons Casting anstatt der Besetzung einer japanischen Schauspielerin Anstoss genommen. Die "Black-Widow"-Darstellerin spielt die Cyborg-Agentin zwar etwas stoisch, ist als Action-Heldin aber stets glaubwürdig. Und, ohne Spoilers zu verraten, sei hier festgehalten, dass der Film eine plausible Schlussfolgerung zulässt, weshalb Majors künstlicher Körper westliche Gesichtszüge trägt.

Das Problem von Ghost in the Shell liegt in der Massentauglichkeit seines Drehbuchs. Das Spannende an gutem Anime ist, dass diese Geschichten in tiefste seelische Abgründe tauchen, vom japanischen Pathos leben und oft vor Melancholie triefen. Um aber das grösstmögliche Publikum anzusprechen, wurden diesem Film die meisten fernöstlichen Eigenheiten genommen. Ghost in the Shell kommt daher wie der Cyborg-Körper des Majors - eine schillernde Hülle, die zwar coole Tricks vollbringt, von einem menschlichen Hirn aber nicht gefühlt werden kann. Diesem Film fehlt eine Seele.

17.02.2024

3

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Kommentare

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bauste

vor 6 Jahren

So langatmig dieser Film ist, so kann einen die wenige Action hier auch nichts besseres vermitteln. Ständig die Frage nach dem eigenen Selbst lenken komplett von der Handlung ab. Ich war echt gelangweilt von diesem Streifen.


dulik

vor 6 Jahren

"Ghost in the Shell" ist ein düsterer Film mit ruhiger Erzählstruktur.
Überzeugend sind vor allem die kunstvollen Bilder und der futuristische Soundtrack.
Der Geschichte fehlt es allerdings ein bisschen an Höhen, so wirk das Ganze dann doch etwas gar monoton. Wer aber weiss, worauf er sich einlässt und in der richtigen Stimmung für einen solchen Film ist, wird durchaus gefallen daran finden.
6.5/10Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 6 Jahren


tuvock

vor 6 Jahren Exzellent

Man kann von Manga Verfilmungen halten was man will aber sie sind alle eines, düster, futuristisch, brutal, abartig eigenartig und was weiß ich. Was in dem Film mir so ähnlich vorkommt habe ich schon mal gesehen. Der Film streift nämlich so was wie „Johnny Mnemnonic“ oder „Matrix“ und ist mit seinen 99 Minuten glaube ich weit hinter dem Original von 1995 oder so, ja das war damals ein Zeichentrickfilm. Übrigens hat der 110 Millionen US $ Film gerade mal sein Einspielergebnis erreicht aber weltweit wohlgemerkt. Ich glaube dass das daran liegt dass die Cyberpunkt Ära schon vorbei ist, und es mit „Tron: Legacy“ keine guten Filme mehr dieser Art geben wird.

Klar kann man über den Film meckern und ich mag die Musik auch nicht, aber der 15 Songs Soundtrack ist wirklich gut gewählt obwohl er mir nicht gefällt, aber das ist ein anderes Thema. Damals als diese Ära der brutalen SF Filme aufkam und mit „Judge Dredd“ einen Höhepunkt erreichten, die Verfilmung mit Karl Urban meine ich, da dachte ich, ja was kommt noch alles, nun weiß ich es. Man versucht immer grausige Dinge auf die Leinwand zu zaubern Hauptsache viel Action und Effekte.

Natürlich nichts gegen die 1984 geborene New Yorkerin Scarlett Johansson, die mit 4 Golden Globe Gewinnen, 56 Gewinnen, und 112 Nominierungen eine echte Star Qualität besitzt und in dem Film meiner Meinung nach etwas abstinkt, weil sie nicht so wirkt wie man es gewohnt ist, wo ich auch sagen muss das dieses unnötige 3 D im Kino, was den Film auf 10,10 € raufschnellen hat lassen, sein eigenes tat, die Qualität war zwar gut, die Effekte, naja 2 oder 3 waren zu sehen das war es und dazu noch eine nicht so coole Scarlett.

Ja klar hat sie gepasst aber irgendwie hat was an ihr gefehlt. Übrigens ihre Mutter, die ja Jüdin ist aus der Bronx und Ihr Vater der aus Dänemark ist, haben eine Schwester neben Scarlett auch zur Welt gebracht, die damals mit „Der weiße Hai in Venedig“ führ 0 Furore sorgte, ihre 3 anderen Geschwister übrigens sind auch nichts für die Filmleinwand.

Damals noch bekannt als eine der sexiest Woman in World, als Nummer 62 vom Maxim Magazin das war 2002 oder so, Nummer 2 übrigens in 2008, ist sie in dem Film weder das eine noch das andere, zu futuristisch wirkt sie, zu Roboterhaft und ihre Frisur, grauenhaft, sieht aus wie aus einem schlechten Heimatfilm.

Dafür kann sie sich über 10 Millionen US $ Gage bei dem Film freuen. Als damals das Manga von Masamune Shirow von 1989 umgesetzt wurde, als Anime dachte ich mir nix für Real Verfilmung, zu brutal, und jetzt das? 4 Kinofilme, 2 TV Serien und ein TV Film später muss ich sagen das Thema ist nicht gerade besonders spannend.

Klar ist es im Original andres, 2w029 hat man da, die Menschen sind Cyborgs, überall künstliche Implantate, im Film weiß man nichts von einer Jahreszahl. Es gibt ein Cyberbrain, in einer Biokapsel verpackt, im Film wie im Original eine Shell, also ein Körper, und sein Geist, also der Ghost, ja wo ich sage, was ist das für eine blöde Titulierung? Im Original heißt der Hacker übrigens Puppetmaster, und der taucht auch auf. Mit seinen besonderen Fähigkeiten kann er die Sicherheitsbarrieren der Shell überwinden und einen Ghost mit seinem künstlichen Körper kontrollieren was auch in dem Film etwas zu Tage scheint.

Im Original wie im Film arbeitet sie als Einsatzleiterin im Rang eines Majors und ist im Einsatz selbst auf Nahkampf und Hacken spezialisiert. Und das in Sektor 9. Da gibt es auch Batou, ein ehemaliger Kriegsveteran, und der hat auch so Augen ja das sind auch eigene Geschichten und die sind nicht übel, ja kann man sich anschauen muss man nicht, also den Film, wo man erfährt wieso der so Augen hat die wie Objektive aussehen.

So ich beschreibe mal die Handlung:
In einer nahen Zukunft gehört es zur Normalität, dass immer mehr Menschen maschinelle Bauteile in ihrem Körper besitzen und so zu Cyborgs werden. Major MIRA KILLIAN ist die Erste ihrer Art, die einen kompletten gynoiden Körper (Shell) besitzt, in dem nur noch ihr Gehirn (Ghost) menschlich ist. Ihre Eltern starben laut Hanka Robotics bei einem cyberterroristischen Anschlag, wobei sie ihre menschliche Hülle verloren habe (Hanka habe nur ihr Gehirn retten können). KILLIAN hat jedoch kaum Erinnerungen an ihr Leben vor der Transplantation.
Der Konzern Hanka Robotics unter der Leitung von Dr. OUÉLET ist verantwortlich für dieses Projekt, und der Konzern-CEO CUTTER entscheidet nach erfolgreichem Gelingen der Transplantation, KILLIAN als Major im Kampf gegen den Cyberterrorismus in der staatlichen Eliteeinheit Sektion 9 einzusetzen.
Während einer Hanka-Geschäftskonferenz kommt es zu einem cyberterroristischen Anschlag. Sektion 9 wird gerufen, und Killian und ihr Team stellen nach dem Einsatz eine mechanische Geisha sicher, die einen Wissenschaftler von Hanka Robotics tötete. Ihre letzte Nachricht war eine Drohung an alle, die mit Hanka Robotics kooperieren.

Trotz der Gefahr eines Hacks begibt sich Killian in die digitalen Überreste der Geisha auf der Suche nach Antworten hinter dem Anschlag. Sie trifft dort auf ein unbekanntes Wesen namens KUZE, das für den Angriff auf Hanka verantwortlich ist. Ziel der Sektion 9 ist es nun, Kuze zu finden und auszuschalten.

Bei der Ermittlung stellt sich heraus, dass KUZE ein missglückter Vorläufer im Transplantationsprojekt ist, der eigentlich hätte sterben sollen. KUZE will Killian überzeugen, auf seine Seite zu wechseln. Das Gespräch mit ihm lässt Killian an ihrer Identität zweifeln und sie stellt Dr. OUÉLET zur Rede. Diese gesteht, dass KILLIANS Vergangenheit erdichtet wurde, um sie eifriger gegen den Cyberterrorismus kämpfen zu lassen. Cutter habe das menschliche Material für die Experimente besorgt und sie habe keine Fragen gestellt. Es gab 98 missglückte Vorläufer und sie sei Projekt 2571.

Klar gibt es da noch Auflösungen aber die verrate ich nicht, Fakt ist, dass die Darsteller in dem Film etwas abstinken gegenüber von früher. Juliette Binoche die ja die Doktorin spielt, kurz taucht sie auf, hat keinen interessanten Pat, Takeshi Kitano der Japaner spielt ja Daisuke Aramaki, auch keine besondere Figur und wirkt irgendwie blöd, ja übertrieben mit seinen Haaren wie ein ausgepolsterter Ziegelstein.

Ich hätte lieber gerne die ursprüngliche Margot Robbie gesehen, die dann für den Film Suicide Squad gecastet wurde, und daraufhin bot DreamWorks Scarlett Johansson die Hauptrolle an was meiner Meinung nach vielleicht keine so gute Wahl war. Was bei dem Film auch meiner Meinung nach nicht gut war ist das Whitewashing, also das man Rollen anders besetzt mit anderen Darstellern die anders aussehen, egal ob Zugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe.

Der Film hat auch einen Fehler, dort wo man denkt, he der Film entwickelt einen Charakter, ist es leider ein Fake, denn der Film entwickelt gar nichts, er nutzt einfach Entwicklungsgeschichten die keine sind für irgendeine Freakige Action, die im Original auch anders sind, denn da sind keine Entwicklungssprünge u sehen, also im Original Anime Film.

Man erzählt in dem Film eine gewisse Geschichte hat Nebencharaktäre dazu geklebt und einige weggelassen und viele Figuren einfach so verändert dass sie anders wurden, und dass ist nicht mehr das Remake vom Original sondern eigentlich eine Neu Interpretation wenn man streng ist auch wenn die Geschichte bleibt. Im Original Anime hat man echt coole Action hier nicht, hier hat man ruhige Dialoge die oft einschläfernd wirken mit dem Agieren der Darsteller, im Original eher nicht.

Was der Film hat ist die coole Optik, die coolen Effekte, er ist seelenlos, er ist mir zu düster, er wirkt mir zu dunkel, zu viel Nacht, zu punkig, doch lieber ist der Film ohne einen richtigen Plan ohne Spannung ohne einen roten Faden, blödes Drehbuch und gar nicht gut, ein Reinfall eigentlich. Ja er ist nicht innovativ, hat geklaute Szenen kam mir vor, und ja eine schöne Scarlett die sonst noch schöner wirkt. Eigenständigkeit ist für mich was anderes, aber das ist der Film auch nicht obwohl er den Anspruch vertreten will, egal, ich finde er ist nicht so gut ich bin enttäuscht und vergebe grottige 62 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


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