The Shallows - Gefahr aus der Tiefe USA 2016 – 86min.

Filmkritik

Felsenfest

Cornelis Hähnel
Filmkritik: Cornelis Hähnel

Mit Der weisse Hai begann 1975 in Hollywood die Ära der Sommer-Blockbuster: lediglich sieben Millionen Dollar kostete die Produktion, die dann weltweit 470 Millionen Dollar einspielte. Damit war er der bislang kommerziell erfolgreichste Film (bis er nur zwei Jahre später von Star Wars vom Siegerpodest verdrängt wurde). Zugleich löste der Spielberg-Kracher eine Welle von Tierhorrorfilmen aus, die bis heute immer wieder neu entfacht wird. Und nachdem das Thema Haihorror in Sharknado oder Bait – Haie im Supermarkt eher unfreiwillig komisch umgesetzt wurde, schickt sich jetzt The Shallows an, der Generation der Millenials eine ordentliche Meeresphobie zu verpassen.

Die Story ist relativ simpel: Surferin Nancy (Blake Lively) reist zu einem einsamen, gut versteckten Strand im mexikanischen Hinterland, um dort die Wellen zu erobern. Doch nach einigen Runden auf dem Brett taucht plötzlich ein blutrünstiger Hai auf, der es auf alles, was sich im Wasser bewegt, abgesehen hat. Auch auf Nancy. Verletzt schafft sie es sich auf einen Felsen mitten im Meer zu retten, doch nun gilt es, das Ufer zu erreichen. Und so beginnt ein Kampf ums Überleben...

The Shallows ist ein klassischer Tierhorror, der souverän durch die Gewässer des Genres gleitet. Und es ist eine One-Woman-Show von Blake Lively, die fast den ganzen Film über auf dem Felsen verweilt und den Bedrohungen aus der Tiefe trotzt. Und trotzdem gelingt es Regisseur Jaume Collet-Serra (Unknown Identity, Non-Stop), das Kammerspiel inmitten der tosenden See zu einem spannenden Actionthriller zu verdichten.

Natürlich funktioniert dies vor allem durch das Spiel mit den Urängsten der Menschen: die Ungewissheit, was tief unten im Ozean für Gefahren lauern, baut ordentlich Suspense auf. Der Hai ist dabei meist nur als bedrohlicher Schatten zu erkennen. Und er lässt auf sich warten. Collet-Serra schafft eine gute Balance zwischen Momenten des Kampfes und jenen, in denen sich einfach nur ein schleichendes Gefühl der Bedrohung breit macht. Überraschend ist der Erzählrhythmus zwischen Ruhe und Rage zwar nicht, aber hier hat Altbewährtes durchaus seine Berechtigung.

Und so rauschen immer wieder actiongeladene Wellen der Spannung über die Geschichte und die rasanten Wasseraufnahmen sorgen dafür, unmittelbar beim Geschehen zu bleiben. Und damit die Momente des Durchatmens auf dem Felsen nicht zu langweilig werden, hat Blake Lively, ähnlich wie Tom Hanks damals in Cast Away, einen Leidensgefährten bekommen – hier ist es allerdings kein Volleyball, sondern immerhin eine echte Möwe namens Steven Seagull. Gesprächiger ist der gefiederte Freund allerdings auch nicht.

Insgesamt ist zwar The Shallows kein Der weisse Hai des neuen Jahrtausends geworden, dafür fehlt es dem Film an originärer Substanz, aber als spannende Sommerunterhaltung funktioniert er wunderbar. Und als Phobienproduzent auch.

14.09.2016

3

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor 2 Tagen

Die ultimative Traumfrau Blake Lively im Bikini kämpft gegen einen durchgeknallten Psychopathen-Hai.... , Handlung Ende :-) . Der Film ist zwar totaler Quatsch, dennoch ganz nett zum Anschauen. Außer der Hauptdarstellerin, gibt's auch nicht wirklich was zu sehen. Ach ja, ein Hai ist auch mit dabei.... .
Wertung : 2/5 zerbissene SurfbretterMehr anzeigen


oscon

vor 6 Jahren

"Reduced to the max" könnte man zu dieser Horror-Perle sagen:
Surferin am Traumstrand in Mexico (übrigens in Australien in einem Naturschutzgebiet gedreht) kämpft gegen einen weissen Hai ums Überleben.
Thrilling Momente gibt es einige, wodurch diese geschickt durch die Gezeiten jeweils zugespitzt werden. Spannend!Mehr anzeigen


sophie_bacher

vor 7 Jahren

guter Film :)


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