Overdrive Frankreich, USA 2016 – 96min.

Filmkritik

Schicke Oldtimer, wenig Adrenalin

Irina Blum
Filmkritik: Irina Blum

Das Leben der Brüder Andrew (Scott Eastwood) und Garrett (Freddie Thorp) Foster ist alles andere als normal: Der Job der beiden Draufgänger besteht nämlich daraus, Autos zu stehlen. Doch nicht irgendwelche Schlitten – die Beiden haben es auf hochklassige Luxuskarossen mit Seltenheitswert abgesehen. Immer auf der Suche nach dem nächsten Adrenalinkick, bietet sich ihnen an der französischen Riviera die Chance ihres Lebens: Für den Gangster Jacomo Morier (Simon Abkarian), ebenfalls Besitzer einer stattlichen Anzahl an exklusiven Oldtimern, sollen sie dessen Erzfeind Max Klemp (Clemens Schick) um seinen stolzesten Besitz bringen. Mit einem Team von Bombenlegern, Rennfahrern und Trickbetrügern wagen sie sich an die riskante Operation heran – und müssen schon bald Acht geben, dass sie sich nicht am Feuer, das sie selbst gelegt haben, verbrennen…

Overdrive legt einen schnellen Start hin, verliert sich dann aber ein wenig in den verschiedenen Nebengeschichten. So wird dem Zuschauer zum Beispiel die Geschichte von Andrew (gespielt von Scott Eastwood, Sohn von Clint Eastwood) und seiner Verlobten vor die Nase gehalten – der Story kommt dieser Nebenstrang nicht wirklich zu Gute und Fans von Actionthrillern werden sich den Film wohl nicht wegen einer wenig überzeugenden Liebesgeschichte ansehen. Darin liegt dann auch das Hauptproblem des Films: Wo Actionthriller draufsteht, ist bei Overdrive nicht wirklich geballte Action und Spannung drin, wie es vom Genre erwartet werden würde.

Regisseur Antonio Negret hat die Actionszenen für einen fulminanten Auto-Film zwar überraschend (und angenehm) langsam gestaltet - das gibt einem als Zuschauer genügend Möglichkeit, die spektakulären Manöver besser nachzuvollziehen und natürlich die stattlichen Oldtimer zu bewundern. Das alleine mag für Adrenalin-Junkies schon zu wenig sein - richtig hapert’s bei Overdrive aber an der Spannung sowie der Glaubwürdigkeit. Zwar liefert der Film die nötigen Plot-Twists, die es für einen packenden Thriller bräuchte - leider sind diese aber entweder sehr vorherseh- oder schon gar nicht nachvollziehbar. So bietet sich einem schlussendlich ein fürs Auge interessanter Karossen-Action-Film, dessen Story aber leider trotz unerwarteter Handlungen nicht wirklich zu überzeugen, geschweige denn zu fesseln weiss.

10.04.2024

2

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Kommentare

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buono

vor 6 Jahren

Alte wertvolle Auto's, schöne Frauen, coole Männer, Handlung nicht besonders spannend
gute Stunts, alles schon mal besser gesehen


oscon

vor 6 Jahren

Coole Charade im Autodieb-Milieu, der an der französischen Riviera spielt:
Scott Eastwood und der Newcomer Freddie Thorp als Brüderpaar Foster sind Spezialisten, wenn es um die (illegale) Beschaffung von Oldtimern geht.
Vom Paten Monier der Riviera unter Druck gesetzt, müssen die Brüder Kopf und Kragen riskieren, um einen Oldtimer Ferrari zu stehlen.
Statt CGI setzt Regisseur Negret auf Autostunts der alten Schule und macht vieles richtig!
Gentleman, start your engines!Mehr anzeigen


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