Kubo – Der tapfere Samurai USA 2016 – 102min.

Filmkritik

Ein Affe und ein Käfer machen gute Wegbegleiter

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Kubo and the Two Strings, der neueste Film des Laika Stop-Motion Animationsstudio, das schon für Coraline, Paranorman und The Boxtrolls Oscar Nominationen einheimsen konnte, ist ein visueller Schmaus der ersten Güteklasse.

Im mittelalterlichen Japan versteckt sich der 11-jährige Kubo mit seiner Mutter in einer abgelegenen Höhle am Rande eines kleinen Fischerdorfs. Sein unsterblicher Grossvater, der Mond König, ist erbost darüber, dass seine Tochter mit einem weltlichen Samurai ein Kind gezeugt hat und tötet den Vater. Kubo entwischt nur knapp, aber seine Furcht erregenden Tanten, deren Gesichter von japanische Nō-Masken ersetzt werden, nehmen seine Fährte auf. Auf der Suche nach der rettenden Samurai Rüstung seines Vaters erhält der Junge Hilfe von einem mürrischen Affen und einem kuriosen Käfer.

Kubo and the Two Strings ist der vierte Film des Stop-Motion Studios Laika, das dem NIKE Mitbegründer Phil Knight gehört und das schon für Oscar-nominierte Filme wie Coraline, Paranorman oder The Boxtrolls verantwortlich zeichnete. Der Film beginnt mit dem Satz: "Wenn du blinzeln musst, dann tu das jetzt", was sich als guter Rat herausstellt. Laikas 3D Stop-Motion-Animation ist ein derart visuelles Spektakel, dass man kaum zu Blinzeln wagt, aus Angst, etwas Grossartiges zu verpassen. Kubos Saiteninstrument Shamisen hat magische Kräfte, die leblose Laubblätter in gigantische Schiffe verwandeln und überdimensionale Glühwürmer bezwingen. Die Animation von Kubo and the Two Strings ist so liebevoll und mit viel Aufmerksamkeit für Details kreiert, dass wir kaum aus dem Staunen herauskommen.

In den USA geriet der Film zwar etwas unter Beschuss, weil Kubo tief in japanischer Mythologie verwurzelt ist, aber weder unter den Machern, noch den englischen Synchronstimmen der Hauptfiguren wie Charlize Theron oder Matthew McConaughey japanische Künstler zu finden sind. Inhaltlich bietet Regisseur Travis Knights Stop-Motion-Film jedoch so viel mehr als der Durchschnitts-Trickfilm. Kubo ist eine emotionale Berg- und Talfahrt mit unerwarteten Wendungen, dessen zentrale Message über die Kraft der Liebe zur Familie es dem Publikum ganz warm ums Herz werden lässt.

19.02.2024

4

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Kaum zu glauben, dass dies ein Stop Motion Film ist. "Kubo - Der tapfere Samurai" verfügt über eine grandiose Optik und wurde mit sehr viel Liebe zum Detail produziert. Die Geschichte ist spannend, gefühlvoll und teilweise auch ein bisschen beängstigend. Kubo hebt sich durch seine Einzigartigkeit von anderen Animationsfilmen ab und lässt einem in eine wunderbare Welt voller Träume und Magie eintauchen. Das Ende kommt dann leider ein bisschen zu plötzlich, ansonsten aber ein absolut grandioser Film.
9/10Mehr anzeigen


holiday88

vor 7 Jahren

Ein wunderbarer, tiefsinniger und zugleich unterhaltsamer Film. Die Geschichte nimmt einen ganz für sich ein und die Machart des Films überzeugt auf ganzer Linie!


enzoright

vor 7 Jahren

Hier hat sich Laika-Studios mal Mühe gegeben. Die Charaktere haben tiefe. Die Geschichte ist auch nicht so aufgebaut dass man direkt den ganzen Film voraussehen kann. Der Film ist sehr schön animiert. Eine Moral ist zuletzt auch vorhanden sehr gut gemacht.


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