Central Intelligence USA 2016 – 107min.

Filmkritik

Plausch am Rollentausch

Filmkritik: Lukas Vollenweider

Ausser dem US-Wahlkampf hatte das Jahr 2016 bisher noch nicht viel Originelles (oder Witziges) an amerikanischen Komödien zu bieten. Die zurzeit vielgefragten Stars Dwayne "The Rock" Johnson und Kevin Hart sollen es mit Central Intelligence nun richten.

Calvin "Golden Jet" Joyner (Kevin Hart) war der Star des High School-Jahrgangs von 1996. Sämtliche Ehrenauszeichnungen der Schule trugen seinen Namen und schnell war für den Schulleiter klar: von dem durfte man Grosses erwarten! Nicht so vom übergewichtigen Robbie Weirdicht (Dwayne Johnson), der in diesem Moment von einigen Fieslingen splitternackt in die Turnhalle geworfen wird. Calvin erbarmt sich seiner und reicht dem verstörten Jungen seine Jacke. Mit weitreichenden Folgen! Zwanzig Jahre später befindet sich Calvin als Buchhalter mitten in einer Midlife Crisis als Klein-Robbie plötzlich als Muskelberg und CIA-Agent Bob Stone wieder mit ihm Kontakt aufnimmt und ihn um Hilfe bittet.

Während der Ex-Wrestling-Star Dwayne Johnson (Fast & Furious-Reihe, San Andreas) seine Muskeln und seinen grimmigen Blick längst auch in der Filmwelt zu seinem Markenzeichen gemacht hat, wird Kevin Hart (Ride Along, Scary Movie) mit Vorliebe für hibbelige und gesprächige Rollen gecastet. Das Zweiergespann Johnson-Hart wirkt auf den ersten Blick daher wie ein Musterbeispiel aus dem Buddy-Movie-Lehrbuch: Gross trifft klein, grimmig trifft gesprächig, Mann der Tat trifft auf Mann der vielen Worte. Man wundert sich insgeheim, weshalb die beiden nicht schon längst gemeinsam auf der Leinwand zu sehen waren. Doch ganz so einfach machte es sich Regisseur Rawson Marshall Thurber (We're the Millers) nicht: Die beiden wurden kurzerhand in vertauschte Rollen gesteckt. Johnson gibt sich als Agent und ehemaliges Mobbingopfer Bob Stone gesprächig und gut gelaunt. Hart spielt seinen kriselnden Buchhalter Calvin Joyner angenehm ruhig und geerdet.

Der Film lässt sich in der ersten Hälfte angenehm Zeit, um die Story aufzugleisen und sorgt dabei für reichlich Lacher. Das noch frische Buddy-Duo harmoniert prächtig und schafft es im Nu die Sympathie des Publikums für sich zu gewinnen. Eigentlich schade, denn in der zweiten Hälfte dreht der Film zwar auf, die Handlung wirkt aber etwas lustlos und birgt kaum Überraschungen. Die beiden Hauptdarsteller fallen dann zeitweise in ihr altes Charakterschema zurück. Das Thema Mobbing und dessen Folgen dient dem Film zwar oberflächlich aber erfolgreich als Gerüst für die Handlung und sorgt für einen Grossteil der Pointen, wird aber stets respektvoll behandelt.

Alles in allem macht die Komödie Laune und schafft vor allem, woran es den diesjährigen US-Komödien so schmerzlich mangelte: Die Dialoge sind zwar simpel, aber ergeben Sinn, die Pointen sitzen und der Humor bleibt in Nähe der Gürtellinie ohne in Fremdschäm- oder Fäkalhumor abzudriften.

14.04.2024

3

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Kommentare

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Patrick

vor 5 Jahren

Auch wen man schon 1000fach solche Buddy~Movies gesehen hat und die Story vorsehbar ist,macht dieses Movie Spass.Den das Movie ist Temporeich,Witzig und Kurzweilig und somit einer der Besten Dwayne Johnson sprich The Rock Filme.


elelcoolr

vor 7 Jahren

Der Film macht gute Laune. Mehr nicht. Weniger aber auch nicht. Weil bis zum Schluss Gut und Böse nie ganz vorhersehbar sind, bleibt der Film spannend. Kevin Hart ist diesmal angenehm quirlig.


parent

vor 7 Jahren

lustig und entspannend


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