Masterminds USA 2016 – 95min.

Filmkritik

Mehr Glück als Verstand

Cornelis Hähnel
Filmkritik: Cornelis Hähnel

Das Kino liebt die Dummen. Ja, auch die im Saal, aber vor allem jene auf der Leinwand: Bereits in den 1920er Jahren legten Dick und Doof mit ihrem tollpatschigen Slapstick den Grundstein für eine Weltkarriere, in den 1950ern eroberte Jerry Lewis als komischer Einfaltspinsel die Herzen der Zuschauer und mit Dumm und Dümmer setzen Jim Carrey und Jeff Daniels erfolgreich neue Mäßstäbe in punkto Dämlichkeit. Mit Masterminds steigen jetzt sehr naive Ganoven in den Ring der Einfältigkeiten.

David Ghantt (Zach Galifianakis) ist zwar nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen, hat aber einen Job als Fahrer für Geldtransporte ergattern können. Und so fährt er, wenn auch gelangweilt, jeden Tag Millionen Dollar quer durch die Stadt. Einzig seine Kollegin Kelly (Kristen Wiig) ist sein täglicher Lichtblick in dieser Routine. Doch Kelly hat es faustdick hinter den Ohren und nutzt ihren weiblichen Charme, um David zu einem unglaublichen Coup zu überreden: Gemeinsam mit ein paar anderen Aushilfsgangstern wollen sie 17 Millionen Dollar erbeuten und damit durchbrennen. Der Plan scheint idiotensicher. Und er funktioniert. Aber als das Geld aufgeteilt wird, soll David plötzlich das Bauernopfer sein. Doch da haben seine Komplizen die Rechnung ohne ihn gemacht...

In Masterminds erzählt Regisseur Jared Hess (Napoleon Dynamite) von einem unglaublichen Millionenraub, der jedoch auf wahren Begebenheiten basiert. Aber weil die Geschichte so irrwitzig ist, hat Hess keine klassische Gangster-Bio gedreht, sondern nimmt die klassischen Heist-Motive und paart sie mit einer ordentlichen Portion Slapstick.

Dabei setzt er vor allem auf die schrägen Töne und hat sich mit Zach Galifianakis und Kristen Wiig die passende Unterstützung dafür geholt. Gerade Wiig beweist hier erneut, dass sie momentan zu den lustigsten Frauen der USA gehört. An ihrer Seite überzeugen zudem ihre Saturday-Night-Live-Kolleginnen Leslie Jones und Kate McKinnon, mit denen sie bereits für Ghostbusters vor der Kamera stand. Und auch Owen Wilson kann sich neben den Comedy-Experten als tumber Casanova behaupten.

Überhaupt lebt Masterminds vor allem von den Darstellern, die mit ihrem Gespür für Komik und Timing auch die etwas flacheren Witze auffangen und solide verpacken. Zudem merkt man dem ganzen Ensemble die diebische Freude an, die ihnen die schrägen und trashigen Retro-Kostüme bereitet haben.

Zwar kommt der Film manchmal etwas platt und zotig daher, aber wenn das Geschehen völlig schmerzfrei und total überdreht aus dem Ruder läuft, ist das so doof, dass es schon wieder lustig ist.

10.11.2016

3

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Kommentare

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dulik

vor 7 Jahren

Masterminds beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Film ist aber derart durchgeknallt, dass man sich fragen muss, wieviel davon tatsächlich in dieser Form passiert ist.
Diese Aufgedrehtheit verhilft dem Film, stellenweise sehr witzig zu sein.
Dazu trägt Zach Galifianakis entscheidend bei, dessen Charakter nicht doofer oder tollpatschiger hätte inszeniert werden können.
Ansonsten kommt der Film leider ziemlich flach und stellenweise zäh daher.
6/10Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 6 Jahren


nick74

vor 7 Jahren

grottenschlecht, furchtbar, habe nur 20 Minuten ertragen und bin gegangen


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