Independence Day 2: Wiederkehr USA 2016 – 120min.

Filmkritik

Independence Day: Resurgence

Filmkritik: Lukas Vollenweider

Katastrophenfilm-Veteran Roland Emmerich kehrt zu seinem Baby zurück, das ihm im Jahr 1996 zu seinem Ruf als «Master of Disaster» verholfen hat. Ob die Independence Day-Formel auch nach 20 Jahren und ohne Will Smith noch funktioniert, zeigt sich in diesem Film.

20 Jahre nach der globalen Alien-Attacke aus Independence Day hat sich die Menschheit unter der Führung der Amerikaner vereint und sämtliche Konflikte beigelegt. Für den Fall eines erneuten Angriffs hat man sich ausgiebig bei der Alien-Technologie bedient, um die Abwehrsysteme der Erde aufzurüsten und Warnsysteme zu errichten. Die Protagonisten aus Teil 1 gehen inzwischen unterschiedliche Wege. David Levinson (Jeff Goldblum) erforscht nach wie vor die Aliens. Ex-Präsident Whitmore (Bill Pullman) hat sich, um seinem Trauma Ausdruck zu verleihen, einen Bart wachsen lassen und ist psychisch labil. Captain Steve Hiller (Will Smith) ist in der Zwischenzeit verunfallt, doch sein Sohn Dylan (Jessie T. Usher) tritt in die heroischen Fusstapfen als Kampfpilot und bietet zusammen mit dem draufgängerischen Jake (Liam Hemsworth) den Aliens die Stirn.

Wie schon Teil 1 beginnt auch die Fortsetzung unheilvoll. Die Erde wirkt klein und verletzlich in den unendlichen Weiten des Weltalls. Doch der Schein trügt, denn sie ist bis auf die Zähne bewaffnet und die Blicke sind besorgt gen Himmel gerichtet. «Es war immer klar, dass sie zurückkommen würden», sagt Ex-Präsident Whitmore. Bis zur unvermeidbaren Ankunft der Aliens scheint die Formel von Teil 1 tatsächlich erneut zu funktionieren und die Effekte wirken imposant wie seit Emmerichs 2012 nicht mehr. Doch schon bald machen sich Mängel am Drehbuch bemerkbar: Allzu offensichtliche (Logik-) Löcher tun sich auf, dramaturgische Höhepunkte wirken aufgesetzt und erweisen sich im Nachhinein als bedeutungslos. Die Dialoge wirken in ernsten Szenen ungewollt komisch, während die humoristischen Einlagen aufgesetzt wirken. Wäre dies nicht bereits der Super-GAU eines jeden Drehbuchautoren, verzetteln sich schon bald Handlungsstränge und als hätte man nicht gewusst, wohin mit den vielen Charakteren, scheinen bald alle zu jeder Zeit – notabene in einem Kampfjetoverall – in der Area 51 ein und aus zu gehen.

Alles in allem ist Independence Day: Resurgence eine Fortsetzung «By the book»: Man hole einige der bekannten Gesichter zurück ins Boot und füge zeitgenössische Stars hinzu, um auch ein jüngeres Publikum anzusprechen. Dann werden Grundelemente und gar Szenen des ersten Teils schamlos kopiert, aufgebauscht und mit mehr CGI-Effekten versehen. Wie es sich für einen Film gehört, der nach dem amerikanischen Nationalfeiertag benannt ist, triumphiert am Schluss die USA, äh, die menschliche Zivilisation. Man ist bereit für ein weiteres Abenteuer. Dieses hat Emmerich inzwischen bereits angekündigt.

15.07.2016

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Kommentare

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Travelmichi

vor 7 Jahren

Na ja nicht schlecht, aber völlig unnötig. Kann man sich sparen, oder warten bis im TV läuft.


andre_zeiger

vor 7 Jahren

Der erste Teil war schon schwer ertragbar, der zweite Teil hat schon etwas von einem B-Movie, ausser das die Effekte handwerklich gut gemacht sind. Wenn die Königin wirklich so intelligent ist, wie in diesem Film, wäre diese Spezies sicherlich schon ausgestorben und niemals in den Weltraum geflogen...Mehr anzeigen


cinelueger

vor 7 Jahren

Die selbe Storie, mit selben Schauspielern, ohne Will Smith, aber mit schlechter schauspielerischer Leistung und mit flachen Dialogen. Teilweise sogar identisch mit Teil 1 - was soll das?!


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