Lost in Paris - Paris pieds nus Belgien, Frankreich 2016 – 83min.

Filmkritik

Eine unvergleichliche Formel auf Abwegen

Filmkritik: Geoffrey Crété

Fiona (Fiona Gordon) reist aus Kanada nach Paris, um sich um ihre alte Tante Martha zu kümmern. Diese ist schon seit längerer Zeit verängstigt, dass ihre Familie sie in ein Altersheim stecken könnte. Als Fiona dann jedoch bei Martha ankommt, ist die alte Dame nicht aufzufinden. Somit beginnt für die Kanadierin eine Odyssee durch Paris, bei der sie die Bekanntschaft einiger, skurriller Zeitgenossen macht... Das unvergleichliche Filmemacher-Duo (Fiona Gordon und Dominique Abel) hat bei Lost in Paris - Paris pieds nus leider einiges an Charme eingebüsst – der Film ist zu konstruiert und skurril, um den Zuschauer zu bewegen.

Das unvergleichliche Duo, bestehend aus Fiona Gordon und Dominique Abel ist zurück auf der Leinwand. Nach L’Iceberg, Rumba und La Fée, verliert der unkonventionelle, chaotische und höchst poetische Stil der Beiden ein wenig von seinem Überraschungseffekt: Die hilflosen Charaktere finden sich in einem leicht absurden und angestaubten Universum wieder, reihen Gags und weltfremde Momente aneinander – und es wird deutlich an den Dialogen gespart. Die Formel hat ihren Charme verloren und schafft es nicht, über ihre einzelne Elemente hinweg als Ganzes zu wirken. Zwischenzeitlich unterhält Paris pieds nus zwar und man ist als Zuschauer bereit zum Lachen oder sogar zum Träumen – vor allem mit der unwiderstehlichen und kürzlich verstorbenen Emmanuelle Riva. Aber im Grunde stellt sich das Abenteuer als zu vorhersehbar und simpel heraus, um wirklich zu bewegen oder verführen. Weil das Filmemacher-Duo es bevorzugt, in aller Ruhe einen poetischen und angestaubten Walzer zu kreieren, vernachlässigt es das Drehbuch – und verliert damit ein wenig von seinem sonst so unvergleichlichen Reiz.

10.04.2024

3

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Kommentare

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selinaburri

vor 6 Jahren

äh furchtbar fand ich den Film. Fängt witzig an. Wird aber nicht besser. Die Hauptdarsteller haben mich zeitweise etwas angeekelt. Dann zu viel Paris-Werbung.


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